Denkmaltag Rheinland-Pfalz
Der Tag des offenen Denkmals ist eine inzwischen traditionelle und ausgesprochen populäre Veranstaltung, die alljährlich auch in Rheinland-Pfalz viele tausend Besucher anzieht. Diese Veranstaltung bietet Eigentümern, Ehrenamtlichen, Vereinen, aber auch den Institutionen der Denkmalpflege die Möglichkeit, ihre Arbeit mit dem kulturellen Erbe und die daran geknüpften Leistungen einer breiten Öffentlichkeit vor Ort vorzustellen. Der Tag des offenen Denkmals lebt ebenso wie der Denkmalschutz generell von der Beteiligung der Menschen, deren Einsatz traditionell am zweiten Sonntag des Septembers seine entsprechende Würdigung erfährt.
Das Motto des Tags des offenen Denkmals® 2024 betrachtet in diesem Jahr „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Im Fokus sollen dabei nicht nur die großen und imposanten Denkmäler stehen, sondern auch alltägliche Kulturdenkmäler, die nicht zuletzt im Kleinen Identität stiften.
Wahrzeichen beschreiben oftmals einzigartige Bauten, die als wiedererkennbare Sehenswürdigkeiten in Erinnerung bleiben. Oftmals stehen sie für ein bestimmtes bedeutendes historisches Ereignis oder prägen das Stadtbild weithin sichtbar. Sie werden damit zum Symbol, zum „Zeichen“ des Ortes und schaffen somit Identifikation und ziehen nicht zuletzt Touristen an.
„Wahr“ sind Denkmale, da sie als fassbare Monumente oder Kulturzeugnisse von der Vergangenheit erzählen. Sie spiegeln als Erinnerungskultur authentische Geschichten der Vergangenheit in die Gegenwart. Zugleich haben die Menschen seit jeher mit der Errichtung von Bauwerken gezielt „Zeichen“ gesetzt. Im Fokus stehen hier vor allem ikonische Repräsentations- und Sakralbauten, die mit ihrer Funktion, aber auch ihrem Stil und Formen politische bzw. religiöse Machtansprüche manifestieren wollen. Hierdurch weist ein Denkmal schließlich weit über seine Grenzen hinaus, so etwa die Porta Nigra in Trier, die nicht nur für ihre Stadt, sondern auch für eine ganze Epoche steht.
Doch auch die scheinbar bescheideneren und wenig anspruchsvolleren Bauten, wie etwa Handwerkshäuser, Industriebauten oder Wohngebäude, beherbergen eine wertvolle Zeichenhaftigkeit. So vermitteln sie uns bspw. Wissen über das Leben und Schaffen unserer Vorfahren. Sie geben u. a. Hinweise auf besondere handwerkliche Techniken, Bauformen, (regionale) Materialien und ihre Bearbeitung. Entsprechend sind es auch diese oft übersehenen historischen Zeugnisse wert, erhalten zu werden. Neben diesen künstlerisch gestaltenden Elementen können genauso immaterielle Eigenschaften wie Erinnerungen an historische Ereignisse, die sich an einem Denkmal festmachen lassen, den Denkmalwert bestimmen und ein Denkmal somit zum „Wahrzeichen“ werden lassen.
Mit den antiken Monumenten, dem jüdischen Erbe der SchUM-Städte Mainz, Speyer und Worms, der Baukultur des Mittelalters, der Frühen Neuzeit, des 19. Jahrhunderts sowie der Moderne und Postmoderne bietet Rheinland-Pfalz eine Fülle an „urbanen Wahrzeichen“, die als Zeugen der Geschichte fungieren und diese lebendig werden lassen. Auf diese „urbanen Wahrzeichen“ hat dieses Jahr die Landesdenkmalpflege mit ihrem Themenheft zum Tag des offenen Denkmals® den Fokus gelegt.
Betrachtet werden bspw. Objekte, die den öffentlichen Raum bestimmen und zum Lebensmittelpunkt vieler Menschen gehören, wie die Grüne Brücke am Feldberg in Mainz, die Fruchthalle in Kaiserslautern und der Bad Emser Kurpark. Zugleich finden Denkmäler Beachtung, die wie die Liebfrauenkirche in Koblenz, der postmoderne Exerzier- und der Schlossplatz in Pirmasens oder die Deichanlage in Neuwied den Stadtraum symbolhaft einnehmen. Aber auch besondere Objekte, die sich als ungewöhnliche und zeichenhafte Bezugspunkte im Stadtbild manifestieren, wie die Pestkreuznische an der Andernacher Stadtmauer, das begrünte Parkhaus in Landau und die Mainzer Nagelsäule werden dem Leser nähergebracht.
Die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landesdenkmalpflege sowie der Unteren Denkmalschutzbehörden verfassten Beiträge thematisieren dabei vor allem aktuelle oder kürzlich abgeschlossene Maßnahmen, die zum Erhalt der städtischen Baukultur und damit zu einem lebenswerten urbanen Erscheinungsbild beitragen.
Tag des offenen Denkmals®: Bundesweite Eröffnung in Speyer
Am 8. September findet wieder das bundesweit größte Kulturevent für Denkmalpflege statt: Der Tag des offenen Denkmals®. Die GDKE wird sich mit vielerlei Mitmach-Aktionen auf dem „Markt der Möglichkeiten“ in Speyer präsentieren.
Der bundesweite Auftakt des Tags des offenen Denkmals® wird in diesem Jahr mit einem großen Open-Air-Event in Speyer gefeiert. Mit ihrer annähernd 2000 Jahre alten Geschichte, den zwei UNESCO-Welterbestätten sowie zahlreichen Kulturdenkmälern steht die Stadt stellvertretend für den Reichtum des kulturellen Erbes unseres Landes.
Auf dem sogenannten Markt der Möglichkeiten, entlang der Maximilianstraße wird die GDKE mit ihren beiden Direktionen Landesarchäologie und Landesdenkmalpflege sowie dem Welterbe-Sekretariat mit Informations- und Mitmach-Ständen vertreten sein.
Neben einem Quiz für Erwachsene, wird auch ein Quiz für Kinder angeboten werden. Darüber hinaus können die Kleinsten in einem Sandkasten archäologische Fundstücke entdecken. Die Restauratoren unseres Hauses geben mit einer Vergoldungsaktion von Walnüssen (ab Schulklassenalter) praktische Einblicke in ihre Arbeit. Zudem lässt sich mithilfe eines Übungsbogens, das Mauern eines „steinernen“ Bogens nachempfinden. Darüber hinaus können unterschiedliche Motive, wie Ornamente, Baudekor oder Wandmalereien ausgemalt werden und mithilfe einer Buttonmaschine zu Magneten verarbeitet werden.
Die gedruckte Broschüre wird in den beschriebenen Kulturdenkmälern, bei den Denkmalbehörden sowie anderen öffentlichen Einrichtungen wie auch Tourist-Informationen kostenlos angeboten.
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Programm Tag des offenen Denkmals: hier klicken
„Talent Monument“ heißt das diesjährige Motto der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, mit dem Eigentümerinnen und Eigentümer, aber auch Vereine, Initiativen und Institutionen aufgerufen sind, am 10. September zum 30. „Tag des offenen Denkmals“ ihre Türen für die Öffentlichkeit zu öffnen. Im Vordergrund des Mottos steht die Frage: „Was macht das Denkmal zu einem Denkmal?“ Und somit die Frage, welche besonderen Eigenschaften ein Kulturdenkmal aus dem normalen gebauten und gestalteten Umfeld herausheben, denn nicht jedes alte Haus ist zugleich ein Denkmal. Das Motto rückt somit vor allem die unscheinbaren Denkmäler in den Vordergrund, deren Denkmalwert im Gegensatz zu monumentalen, häufig mit gestalterischem Aufwand errichteten Gebäuden, wie etwa Schlössern oder Kirchen, nicht unmittelbar ersichtlich ist. So lassen sich die besonderen Eigenschaften eines Kulturdenkmals mitunter erst auf den zweiten Blick, als „verborgene Talente“ erschließen. Dies können z. B. hervorragende künstlerische bzw. handwerkliche Qualitäten aber auch ungewöhnliche oder innovative technische Lösungen sowie zuweilen ausgefallene konstruktive Details sein. Der „Denkmalwert“ stellt damit ein Kernthema der Denkmalpflege dar.
Das Leitthema der Stiftung verbindet die Landesdenkmalpflege auch in diesem Jahr mit einem landesspezifischen Aspekt und wirft anlässlich des 6. Denkmaltages Rheinland-Pfalz einen Blick auf die „Denkmalpflege auf dem Lande“. Denn gerade hier lassen sich vielfältige verbogene „Talente“ entdecken, die es für künftige Generationen zu bewahren gilt. Darüber hinaus stellen in einem ländlich geprägten Bundesland wie Rheinland-Pfalz vor allem die Dörfer und ihr landschaftliches Umfeld für die Denkmalpflege ein zentrales Aufgabenfeld dar. So trägt beispielsweise ein intaktes Ortsbild unter Wahrung seines historischen Bestandes wesentlich zur Lebensqualität der hier wohnenden Menschen bei und ist zugleich unerlässliche Voraussetzung für die touristische Erschließung. Insbesondere der Rhein, die Mosel sowie die Vorderpfalz gehören wegen ihrer landschaftlichen Schönheit, als traditionelle Weinanbaugebiete und mit ihren ebenso malerischen wie geschichtsträchtigen Ortsbildern zu den touristischen Hotspots unseres Bundeslandes. Jenseits dieser traditionell beliebten und vielbesuchten Regionen leiden andere, abgelegenere Regionen unter Landflucht sowie Leerstand, Verfall und Stillstand. Diesen Problemen hat sich auch die Denkmalpflege beim Bemühen um die Erhaltung denkmalwerter Bausubstanz zu stellen.
Die zum Anlass des Denkmaltages vorgelegte Broschüre der Landesdenkmalpflege möchte einen Beitrag zur Wertschätzung der ländlichen Kulturdenkmäler leisten. Vorgestellt werden einerseits gelungene Sanierungen und Restaurierungen sowie beispielhafte Umnutzungen dörflicher Kulturdenkmäler, die von den Denkmalbehörden betreut wurden, aber auch neue Entdeckungen, die die Inventarisation im Rahmen der Nacherfassung für die Denkmallisten ermittelt hat. Die Beiträge umfassen dabei das gesamte Spektrum vom ausgedehnten Mühlenanwesen im rheinhessischen Flonheim-Uffhofen und im pfälzischen Steinweiler bis zum Tagelöhnerhaus in Mainz-Gonsenheim. Ein Appell weist auf die kleinen, oftmals übersehenen und „wegsanierten“, doch zugleich typischen Merkmale landwirtschaftlicher Hofanlagen hin, etwa das historische Hofpflaster, der Schweinestall und die Mistkaute. Öffentliche Bauten wie das Rathaus in Mainz-Bretzenheim, das Spritzenhaus der Feuerwehr in Worms-Heppenheim oder der Bahnhof in Balduinstein gehören ebenso zur Auswahl wie die unscheinbare Dorfsynagoge in Waldhilbersheim, ein letztes Relikt jüdischer Geschichte auf dem Dorf. „Verborgene Talente“ werden schließlich mit dem ältesten Bauernhaus der Pfalz in Neustadt-Mußbach, dem lange in Vergessenheit geratenen, kutschenförmigen Leichenwagen in Selzen oder dem barocken Taubenhaus in Junkernthal sichtbar. Regionalspezifische Bauaufgaben stellen hingegen die Tabakschuppen im südpfälzischen Hayna dar, ebenso die rheinhessischen Weinbergshäuser in „Trullo-Form“ oder die als Triftanlagen regulierten Bachläufe des Pfälzerwaldes. Als „Talentsuche“ erweist sich schließlich auch die Definition der Welterbe-Attribute im oberen Mittelrheintal.
Die Broschüre veranschaulicht anhand der vorgestellten Beispiele zugleich das breite Aufgabenspektrum der Denkmalpflege, das von der Erfassung, Erforschung und Bewertung der Kulturdenkmäler in der Inventarisation über ihre Sicherung, Konservierung und Restaurierung durch die praktische Denkmalpflege bis zur Vermittlung und Veröffentlichung der erzielten Ergebnisse reicht. Exemplarisch ablesbar wird darin auch das Zusammenspiel von Bauforschung, Planung, baulicher und handwerklicher Umsetzung sowie restauratorischer Konservierung, in dem eine der zentralen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Maßnahme liegt. Zu diesen zählt auch die enge Zusammenarbeit der Denkmalfachbehörde mit den Unteren Denkmalschutzbehörden in den Landkreisen und kreisfreien Städten, die sich als Autorinnen und Autoren an der Broschüre beteiligt haben.
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Zum YouTube Video: Talent Monument – Der Tag des offenen Denkmals in Rheinland-Pfalz 2023
Der fünfte Denkmaltag Rheinland-Pfalz, den die Direktion Landesdenkmalpflege der Generaldirektion Kulturelles Erbe als ihren Beitrag zum „Tag des offenen Denkmals“ veranstaltet, stellt in diesem Jahr die Epochen der Renaissance und des Barock in den Fokus – eine bewegte Zeit mit vielen Gesichtern.
Die hierzu vorgelegte Broschüre stellt anhand ausgewählter Kulturdenkmäler die unterschiedlichen Facetten des baulichen und künstlerischen Schaffens vom 16. bis 18. Jahrhundert vor. Dabei ist das gesamte Spektrum der Denkmalgattungen vertreten: Zu ihnen zählen neben so prominenten Bauten wie dem Kurfürstlichen Schloss in Mainz oder dem idyllisch im Kylltal gelegenen Schloss Malberg auch stattliche Adelspaläste, wie etwa der Erthaler Hof, Sitz der rheinland-pfälzischen Landesdenkmalpflege, oder der Ältere Dalberger Hof, einer der weitläufigsten Adelshöfe in Mainz. Den Anspruch bürgerlicher Wohnarchitekturen in Stadt und Land vertreten das repräsentative barocke Bürgerhaus „Zu den drei Mohren“ in Mainz oder die Herberge „Zum Maulbeerbaum“ in Landau. Prächtige Schaufassaden in Maikammer oder die denkmalreichen Altstädte in Obermoschel sowie in Neustadt an der Weinstraße erzählen eindrücklich vom Leben und Wohnen jener Zeit. Aber auch Kleindenkmäler wie die Wegekreuze der Vulkaneifel, die Grenzsteine der Nordpfalz oder die Saline in Bad Kreuznach sprechen zu uns als alltägliche und gegenwärtige Zeitzeugen aus Renaissance und Barock.
Zugleich wird die Brücke zum diesjährigen Motto der Stiftung Denkmalschutz für den Tag des offenen Denkmals „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ geschlagen, das sich insbesondere der Frage widmet, welche Erkenntnisse sich aus den hinterlassenen Kulturspuren über ein Denkmal und/oder seine Bewohner ableiten lassen. Der spektakuläre Fund einer renaissancezeitlichen Bohlenstube in Zeiskam, die Innenausmalung des Dalberger Amtshofs in Worms-Abenheim oder die barocke Treppenanlage des Klosters Marienstatt mit ihren ausgetretenen Stufen gewähren Einblicke in die räumliche Nutzung der Denkmäler und die frühere Lebensweise der Menschen.
Die Broschüre veranschaulicht anhand der vorgestellten Beispiele gleichzeitig das breite Aufgabenspektrum der Denkmalpflege, das von der Erfassung, Erforschung und Bewertung der Kulturdenkmäler in der Inventarisation über ihre Sicherung, Konservierung und Restaurierung durch die praktische Denkmalpflege bis zur Vermittlung und Veröffentlichung der erzielten Ergebnisse reicht. Exemplarisch ablesbar wird darin auch das Zusammenspiel von Bauforschung, Planung, baulicher und handwerklicher Umsetzung sowie restauratorischer Konservierung, in dem eine der zentralen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Maßnahme liegt. Zu diesen zählt auch die enge Zusammenarbeit der Denkmalfachbehörde mit den Unteren Denkmalschutzbehörden in den Landkreisen und kreisfreien Städten, die sich als Autoren an der Broschüre beteiligt haben.
Die Auftaktveranstaltung zum Tag des offenen Denkmals® / Denkmaltag RLP 2022 findet am 10. September 2022 um 14:00 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche in Speyer statt.
Um Anmeldung wird gebeten bis 2. September 2022, 15:00 Uhr unter: service(at)gdke.rlp.de
Für die digitale Ansicht der Broschüre zum Denkmaltag RLP bitte klicken. Zum Download der Broschüre bitte hier klicken.
Der Denkmaltag Rheinland-Pfalz stellt in diesem Jahr das 19. Jahrhundert mit seinen vielen unterschiedlichen Gesichtern in den Fokus. Die im Juli 2021 vollzogene Aufnahme von Bad Ems als eines der Great Spas of Europe in das UNESCO-Weltkulturerbe macht deutlich, welche Bedeutung das heutige Rheinland-Pfalz auch in dieser Zeit nach dem Untergang der Territorien des Römisch-Deutschen Reiches beanspruchte. Die Emser Depesche 1870 ließ ebenso wie das Hambacher Fest 1832 das Land im Südwesten schlaglichtartig zum Mittelpunkt des damaligen politischen Geschehens werden. Doch selbst wenn hier keine der politischen Hauptstädte, Residenzen und großen Metropolen Deutschlands lagen, wurden die landschaftliche Schönheit der Flusstäler und Mittelgebirge sowie die geschichtsträchtigen Orte mit ihren Denkmälern zum Anziehungspunkt für zahllose Reisende. Die preußischen und bayerischen Könige ließen sich Burgruinen als ihre Sommerfrischen ausbauen und wurden zum Vorbild für das aufstrebende Bürgertum. Die starke militärische Präsenz an der Grenze nach Frankreich hemmte mit ihren zahlreichen Festungsbauten zwar die wirtschaftliche Entwicklung, doch sorgte der Rhein als stark frequentierter Verkehrsweg für den Ausbau von Industrie und Handel.
Auch in diesem Jahr werden aufgrund der durch die Corona-Pandemie bedingten Beschränkungen keine Führungen seitens der Landesdenkmalpflege angeboten. Dennoch möchten wir der interessierten Öffentlichkeit von unserer Tätigkeit berichten und legen erneut ein Themenheft vor, in dem anhand ausgesuchter Beispiele über unsere Arbeit berichtet wird. Die vorgelegte Broschüre stellt dabei das bewegte Jahrhundert in seinen unterschiedlichen Facetten anhand ausgewählter Kulturdenkmäler dar und veranschaulicht zugleich das breite Aufgabenspektrum der Denkmalpflege, das von der Erfassung, Erforschung und Bewertung der Kulturdenkmäler in der Inventarisation über ihre Sicherung, Konservierung und Restaurierung durch die praktische Denkmalpflege bis zur Vermittlung und Veröffentlichung der erzielten Ergebnisse reicht. Exemplarisch ablesbar wird darin auch das Zusammenspiel von Bauforschung, Planung, baulicher und handwerklicher Umsetzung sowie restauratorischer Konservierung, in dem eine der zentralen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Maßnahme liegt. Zu diesen zählt auch die enge Zusammenarbeit der Denkmalfachbehörde mit den Unteren Denkmalschutzbehörden in den Landkreisen und kreisfreien Städten, die sich als Autoren an der Broschüre beteiligt haben.
Das diesjährige Thema „Sein und Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ am Tag des offenen Denkmals®, der von der deutschen Stiftung Denkmalschutz betreut wird, beschäftigt sich hingegen mit den Aspekten der Illusion, Täuschung und Originalität der Kulturdenkmäler. Neben einem digitalen Präsentationen werden auch Veranstaltungen vor Ort angeboten.
Die Auftaktveranstaltung zum Tag des offenen Denkmals® / Denkmaltag RLP 2021 findet am 12. September ab 11:00 Uhr (Einlass ab 10:30) unter Wahrung der 3G-Regel im Kurhaus (Marmorsaal) in Bad Ems statt. Wegen der geltenden Vorschriften hinsichtlich der Corona-Pandemie ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Anmeldung verlängert bis 10. September (12:00 Uhr) unter: anmeldung(at)gdke.rlp.de
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Einleger (Spendenaufruf der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für die Betroffenen der Hochwasserkatastrophe 2021) bitte hier klicken
Das Gesamtprogramm zum Tag des offenen Denkmals® finden Sie unter https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/
Wie so viele Veranstaltungen 2020 ist auch der Denkmaltag Rheinland-Pfalz von den durch die Corona-Pandemie bedingten Beschränkungen betroffen, sodass in diesem Jahr keine Publikumsveranstaltungen, wie etwa Führungen angeboten werden können. Dennoch möchte die Landesdenkmalpflege in der Generaldirektion Kulturelles Erbe der interessierten Öffentlichkeit von ihrer Tätigkeit berichten und legt somit zum zweiten Mal in Folge ein Themenheft vor, in dem sie anhand ausgesuchter Beispiele über ihre Arbeit berichtet.
Der Denkmaltag Rheinland-Pfalz, der sich als unseren Beitrag zum „Tag des offenen Denkmals®“ versteht, steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der großen Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“, die vom 9. September 2020 bis zum 18. April 2021 im Landesmuseum Mainz der GDKE gezeigt wird.
Die Ausstellung ist Anlass für alle Direktionen der GDKE, sich mit dem Thema Mittelalter auseinanderzusetzen. Für die Landesdenkmalpflege verbindet sich diese Epoche, deren großartige Werke das historische Gesicht von Rheinland-Pfalz bis heute besonders prägen, in vielfacher Hinsicht mit ihrer fachlichen Tätigkeit. Das denkmalpflegerische Aufgabenspektrum erstreckt sich von der Sicherung von Burgruinen, der Instandsetzung von Fachwerk- und Dachkonstruktionen über die Erforschung, Konservierung und Wiederherstellung historischer Oberflächen mit Putzsystemen und Farbfassungen bis zur Restaurierung von Wandmalereien und Ausstattungsstücken. Erforderlich ist hierfür nicht nur ein breites Fachwissen und die intensive Beschäftigung mit den individuellen Objekten, sondern auch die enge Zusammenarbeit mit Experten unterschiedlichster Fachrichtungen.
Fast alle der vorgestellten Bauten und Kunstwerke verbinden sich dabei mit aktuellen Maßnahmen oder Untersuchungen. Zu ihnen gehören Wehrbauten wie die Burgruine Wernerseck in der Vordereifel und die fast unberührt erhaltene Burg Eltz, doch auch die Kauzenburg in Bad Kreuznach mit ihrem bereits denkmalwerten Neuausbau durch den Architekten Gottfried Böhm, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiern konnte. Die Spanne der Klöster reicht von der die Landschaft beherrschenden Abtei Limburg bei Bad Dürkheim, die noch als Ruine machtvoll ihre königliche Gründung demonstriert, bis zur hoch über der Lahn aufragenden Klosterkirche Arnstein mit ihrer neu entdeckten Ausmalung. Den hohen Anspruch sakraler Ausstattungen belegen das großartige Ursularetabel in der Abtei Marienstatt, aber auch ein seltenes „Kabinettstück“ wie die gotische Sakristeitür der ehem. Johanniterkirche in Mussbach bei Neustadt an der Weinstraße. In den Städten erzählen neben den aufwendigen Kirchen die neugestalteten Reste der Barbarossapfalz in Kaiserslautern, die verborgenen Fragmente des Bischofshofes in Landau oder die Stadtmauern in Mainz und Worms von kaiserlicher Förderung, Stadtherrschaft und bürgerlichen Privilegien. Eine Vorstellung davon, wie es im Inneren der Städte und Dörfer aussah, vermitteln der Frankenturm in Trier oder die frühen Fachwerkbauten im pfälzischen Neustadt sowie der kleine Moselort Ediger-Eller, mit seinem historischen und denkmalgeschützten Ortskern Ediger. Die uralte Tradition der jüdischen Kultur im Rheinland wird sichtbar in den ehem. SchUM-Städten Speyer, Mainz und Worms.
Zugleich knüpft die Landesdenkmalpflege in Teilen mit ihrer Objekt- wie Themenauswahl ebenfalls an das Motto des diesjährigen Tags des offenen Denkmals „Chance Denkmal. Erinnern. Erhalten. Neu denken.“ an, der in diesem Jahr ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit von Denkmalpflege steht (https://www.tag-des-offenen-denkmals.de). So zeigt der diesjährige Denkmaltag Rheinland-Pfalz anhand eines breiten Spektrums unterschiedlichster Kulturdenkmäler nicht nur die Vielfalt des Mittelalters auf, sondern zugleich auch den nachhaltigen und innovativen Umgang mit diesen.
Wir freuen uns nun, Sie mit der vorliegenden Broschüre mit auf eine Reise durch das mittelalterliche Rheinland-Pfalz nehmen zu können und Ihnen zugleich kurze informative Einblicke in die Vielfalt unserer aktuellen sowie kürzlich abgeschlossenen Maßnahmen und Projekte zu ermöglichen.
Broschüre Denkmaltag Rheinland-Pfalz 2020. Vielfalt des Mittelalters
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Im zweiten Jahr veranstaltet die Direktion Landesdenkmalpflege der Generaldirektion Kulturelles Erbe am Tag des offenen Denkmals® den Denkmaltag Rheinland-Pfalz. Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Bauhaus", das auf vielen Ebenen seine Würdigung findet, steht der Tag auch für die Denkmalpflege ganz im Zeichen der Architektur des 20. Jahrhunderts. Einer Zeitspanne, die einerseits eine geradezu erstaunliche Breite und Pluralität kultureller Strömungen und andererseits unterschiedliche, zum Teil in die Jahrhundertwende zurückreichende Ursprünge aufzeigt. In den Blick gerückt werden daher nicht nur die durchaus beachtlichen Werke der frühen Moderne, sondern auch die Vielfalt der künstlerischen Ausdrucksformen, die das letzte Jahrhundert als Epoche großer politischer und kultureller Umbrüche hervorgebracht hat.
Nur selten bestand in der Kunst sowie in der Architektur eine derartige Vielfalt von Stilen, die miteinander konkurrierten oder sich auch gegenseitig beeinflussten. Neben Moderne, Neuer Sachlichkeit oder Expressionismus dominierten die aus der Reformarchitektur hervorgegangenen, konservativer ausgerichteten Spielarten des Landhausstils, der Heimatschutzarchitektur, des Neoklassizismus etc., die die Objekte der Avantgarde an Zahl weit überstiegen. Gemeinsam sind ihnen allen jedoch die dezidierte Abkehr vom Historismus des 19. Jahrhunderts und die Hinwendung zu einer vereinfachten, materialgerechten Formensprache. Erst nach den verheerenden Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg setzte sich der Internationale Stil der Moderne endgültig durch und prägte den Wiederaufbau unserer Städte.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Direktion Landesdenkmalpflege sowie der Unteren Denkmalschutzbehörden bieten gemeinsam mit Eigentümern und ehrenamtlich Aktiven ein breit gefächertes und vielfältiges Führungsprogramm an, welches ausgewählte Kulturdenkmäler beleuchtet, die einen besonderen Bezug zum Jahresthema des Tags des offenen Denkmals® „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur" aufweisen. Die an diesem Tag zugänglichen Bauten erfassen dabei die zeitliche Spanne von der Jahrhundertwende bis in die 1980er Jahre und dokumentieren damit die architektonische Entwicklung vom späten Historismus bis zur Postmoderne, vom neoklassizistischen Museumsbau bis hin zum Kinosaal der 1950er Jahre. Mit der Hochschule für Verwaltung in Speyer, dem Mainzer Rathaus und der durch die farbenfrohe künstlerische Gestaltung von Otto Herbert Hajek bemerkenswerten Stadthalle von Lahnstein sind drei bedeutende öffentliche Bauten der Nachkriegszeit vertreten. Die Friedrich-Ebert-Straße in Neustadt a. d. W. oder die Neutorstraße in Mainz zeigen anschaulich die bauliche Entwicklung vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Mitte der 1950er Jahre. Mit der Zentralmensa der Mainzer Universität ist eines der derzeit jüngsten Kulturdenkmäler des Landes erfasst. Auch Erholungsanlagen wie der Planschgarten in Mainz, das Hallenbad Nord in Ludwigshafen oder die Kuranlagen in Bad Dürkheim können besichtigt werden und noch vieles mehr.
Der Denkmaltag Rheinland-Pfalz bietet somit Anlass, das Spannungsfeld der Umbrüche in der Moderne und die unterschiedlichen Facetten der Architektur des 20. Jahrhunderts in Rheinland-Pfalz aufzuspüren.
Die Führungen sind kostenfrei. In der Regel ist eine Voranmeldung nicht nötig. Sollte dies jedoch erforderlich sein, ist dies an entsprechender Stelle angegeben.
Führungen am Denkmaltag Rheinalnd-Pfalz 2019
Das Gesamtprogramm zum Tag des offenen Denkmals® finden Sie unter www.tag-des-offenen-denkmals.de
Passend zum Europäischen Kulturerbejahr begibt sich auch der bundesweit veranstaltete „Tag des offenen Denkmals 2018 ®" auf Spurensuche, um zu „Entdecken, was uns verbindet“, so das diesjährige Motto.
Ganz gleich, ob Sie ein Denkmal besitzen, sich für den Erhalt eines Kulturguts persönlich einsetzen oder ganz einfach an der Geschichte rundherum interessiert sind: Begeben Sie sich am 9. September 2018 auf Entdeckungstour und finden Sie verborgene Facetten unserer Denkmäler, von denen Sie bisher nichts wussten! Nutzen Sie den Denkmaltag Rheinland-Pfalz und lernen Sie mehr über ihre Heimat – staunen Sie darüber, wie international unsere Region ist und es schon immer war.
Was kann man sich nun unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet“ vorstellen? Zunächst gibt es Bauten, die wortwörtlich verbinden – eine Brücke zwei Ufer miteinander, ein Tunnel zwei Seiten eines Hindernisses oder eine Eisenbahnverbindung ganze Regionen.
Uns verbinden aber auch die Denkmäler in unserer Mitte: Von der kleinen Pfarrkirche bis zum Mainzer Dom sind viele Sakralbauten seit Jahrhunderten Keimzelle und Mittelpunkt von Dörfern und Städten. Auch profane Architektur kann zum Symbol einer ganzen Stadt werden: Wer denkt bei Trier nicht zuerst an die Porta Nigra?
Verbindungen bestehen nicht allein untereinander: Politische oder kulturelle Grenzen haben Menschen noch nie davon abgehalten, miteinander in Kontakt zu treten, zu kommunizieren und miteinander zu handeln. Handwerker wanderten von Stadt zu Stadt und verbreiteten somit neue Techniken und Stilformen. Oftmals warben Kirche und Adel ganz bewusst Fachkräfte aus ganz Europa an und holten sich Spezialisten und Meister in ihre Residenzen. So lässt sich erklären, wie die französische Gotik zur Oppenheimer Katharinenkirche und italienische Einflüsse in die Eifel auf das Schloss Malberg kamen.
Für Rheinland-Pfalz als Grenzland bedeutete diese Nähe zu seinen Nachbarn nicht immer ein friedliches Zusammenleben. Im vereinigten Europa von heute mahnen uns die Burgruinen und ehemaligen Bunkeranlagen, dass offene Grenzen nicht immer selbstverständlich waren.
Geschehnisse jenseits politischer Grenzen wirken sich immer auch auf uns aus: Nachdem die Ideen der Französischen Revolution auch nach Deutschland vordrangen, gründete sich mit der Mainzer Republik das erste Staatsgebilde in Deutschland, das einen demokratischen Anspruch vertrat. Die wiederholten Kriege, Besetzungen und Okkupationen gegen und durch vermeintliche „Erbfeinde“ hat bis heute Spuren hinterlassen. Zum Glück war Rheinland-Pfalz neben all den Konflikten auch Schauplatz von Versöhnung: So trafen 1958 Charles de Gaulle und Konrad Adenauer im Bad Kreuznacher Kurhaus erstmalig auf deutschem Boden aufeinander und legten damit den Grundstein für die neue, deutsch-französische Freundschaft.
Gemeinsame Geschichte stiftet immer auch Identität: Heute ist die Freundschaft zu unseren europäischen Nachbarn nicht mehr wegzudenken. Auch im Kleinen, Regionalen finden wir Verbindendes: Ein Rathaus oder ein zentraler Platz bedeuten für eine Stadt oder ein Dorf einen Ort für Gemeinschaft und Zusammenkunft. Der Denkmaltag Rheinland-Pfalz 2018 bietet einen Anlass, sich einmal zu fragen, was unsere Gesellschaft überhaupt ausmacht. Was verbindet uns? Worin finden wir das Fremde, das Internationale im Eigenen?
Unsere Heimat wird vom beständigen Kommen und Gehen geprägt, Austausch und Migration beeinflussen uns seit jeher und bis heute. Von der Zeit der Völkerwanderung über die Einwanderung französischer Hugenotten bis zur modernen Migration spielt dieser Wandel eine große Rolle. Was können unsere Kulturdenkmäler für unseren neuen Mitbürger bedeuten, kann das gebaute Erbe auch für sie identitätstiftend wirken? Es lohnt sich, diese Fragen an uns selbst zu stellen. Bei diesem Thema ist für jeden etwas dabei – die Antworten auf die Frage, was uns nun verbindet, wird für jeden Menschen unterschiedlich ausfallen.
In diesem Jahr bieten Referentinnen und Referenten der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) darüber hinaus erstmals im Rahmen des „Denkmaltags Rheinland-Pfalz“ gemeinsam mit Eigentümern und ehrenamtlich Aktiven Führungen durch ausgewählte Kulturdenkmäler mit einem besonderen Bezug zum Jahresthema, bzw. zu aktuellen Maßnahmen an.
Die Führungen sind kostenfrei. In der Regel ist keine Voranmeldung nötig. Sollte dies jedoch erforderlich sein, ist dies an entsprechender Stelle angegeben.
„Macht und Pracht“ - so lautet in diesem Jahr das bundesweite Motto am Tag des offenen Denkmals. Am 10. September 2017 öffnen wieder zahlreiche Denkmäler dem interessierten Besucher ihre Türen - viele davon nur an diesem Tag.
Die von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz organisierte Veranstaltung bietet Jahr für Jahr Eigentümern die Möglichkeit, interessierten Besuchern ihre Arbeit in und an ganz besonderen Denkmälern vorzustellen. Das Thema für dieses Jahr bietet einen sehr viel größeren Deutungs-Spielraum, als man zunächst vermutet:Architektur hat immer schon dazu gedient, den eigenen Einfluss und den Wohlstand der Besitzer zu zeigen. Außergewöhnliche Formen und anspruchsvolle Motive, reiche Farben oder die Hervorhebung im städtebaulichen Umfeld sind nur einige Aspekte, die zeigen, wie unterschiedlich sich „Macht und Pracht“ ausdrücken konnte. Wer ein solches Zeitzeugnis besitzt, kann zu Recht stolz darauf sein.
Bei diesem Motto kommen zunächst die Burgen und Schlösser des Adels in den Sinn, vielleicht auch opulent ausgeschmückte Sakralbauten. An solchen Denkmälern ist „Macht und Pracht“ bis heute ablesbar. Viele dieser Anlagen befinden sich heute in Privatbesitz und sind exklusiv am Tag des offenen Denkmals zu besichtigen.Doch auch Rathäuser und üppig verzierte Fachwerkhäuser prägen ganze Ortskerne und stehen für Bürgerstolz und das kommunale Selbstvertrauen. Verwaltungs- und Regierungsbauten, insbesondere der Gründerzeit sowie der 1930er-Jahre, verdeutlichen ein anderes Machtverständnis, als in unserer heutigen, demokratischen Gesellschaft. Schließlich legen auch Kurhäuser, Industriebauten und Villen Zeugnis vom Repräsentationsbedürfnis der sozialen Elite ab.Auf das Jubiläum der Reformation 2017 kann ebenfalls gerne Bezug genommen werden: Immerhin war die kritische Auseinandersetzung mit dem Reichtum und der Machtfülle der katholischen Kirche einer der Auslöser für die reformatorische Bewegung. Letztlich entwickelte auch der Protestantismus ganz eigene, spezifische Formen der Prachtentfaltung.Das Programm für den Tag des offenen Denkmal wird auch 2017 wieder die volle Gesamtbreite an Kulturdenkmälern präsentieren. Eigentümer, Ehrenamtliche und engagierte Bürger sind dazu eingeladen, auch bisher nicht zugängliche Objekte an diesem Tag für die Besucher zu öffnen.Diese Veranstaltung bietet die Möglichkeit, von der zumeist intensiven und aufwändigen Arbeit mit einem historischen Gebäude zu berichten und womöglich das eigene Denkmal besser kennenzulernen.
Broschüre für den Tag des offenen Denkmals 2017 „Macht und Pracht“
In diesem Jahr widmet sich der bundesweit veranstaltete Tag des offenen Denkmals der gemeinschaftlichen Arbeit am Kulturdenkmal. Er entspricht damit dem Motto „Heritage and Communities“, das vom Europarat für 2016 in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt wird.
Denkmalpflege ist nicht nur eine Angelegenheit staatlicher, kommunaler und kirchlicher Behörden, sondern lebt vom Zusammenwirken unterschiedlicher Kräfte. Jede erfolgreiche Maßnahme setzt die gute Kooperation zwischen Eigentümer und Denkmalpfleger, Architekt, Handwerker und Restaurator voraus.
Viele Denkmäler verdanken ihre Rettung und Erhaltung dem Einsatz engagierter Bürger, Vereine und Initiativen. Ehrenamtliche Kräfte sorgen oft für die Unterhaltung und Pflege von Burgruinen oder historischen Garten- und Parkanlagen. Sie unterstützen damit nicht nur die Arbeit der Denkmalpflege, sondern tragen auch zur Bewahrung ihrer eigenen regionalen Identität und lebenswerten Umwelt bei.
Das Programm für den Tag des offenen Denkmals 2016 präsentiert das weite Spektrum der Kulturdenkmäler, die von Vereinen oder Initiativen betreut werden. Diesen bietet sich die Gelegenheit, im Rahmen von Führungen, Vorträgen oder anderen Veranstaltungen ihre gemeinsame Arbeit vorzustellen, sowohl von ihren Erfolgen wie von ihren Herausforderungen zu berichten und ihre Erfahrungen weiterzugeben. Aber auch die Vielfalt der Aufgaben, die sich durch die Instandsetzung und Restaurierung eines Kulturdenkmals für dessen Eigentümer oder Planer ergibt, kann zum Thema für eine ebenso spannende wie anschauliche Darstellung werden.
Broschüre für den Tag des offenen Denkmals 2016 „Gemeinsam Denkmale erhalten“
Auch für dieses Jahr, in dem der „Tag des offenen Denkmals“ am 13. September 2015 stattfindet, hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die die Veranstaltung als bundesweite Koordinatorin unterstützt, ein sehr vielseitiges Motto ausgewählt: „Handwerk, Technik, Industrie“. Und auch hier hat Rheinland-Pfalz wieder eine große Palette an Kulturdenkmälern zu bieten – seien es Winzerhöfe, Mühlen, Wassertürme, Schmieden und und und … die Reihe lässt sich beliebig fortsetzen.
„Handwerk, Technik, Industrie“ bilden seit jeher die Grundlage unseres Wohlstandes und Fortschritts. Ohne ihre Errungenschaften wären die großen kulturellen Leistungen der Vergangenheit und Gegenwart kaum denkbar gewesen.
Nicht selten stellen sie sogar selbst Beiträge zu unserer Kultur dar. Deshalb stehen in diesem Jahr nicht die prachtvollen Kirchen und Schlösser oder die malerischen Altstädte und Dorfbilder im Vordergrund, sondern die vielfältigen Zeugnisse des handwerklichen und technischen Wirkens. Zu ihnen zählen bahnbrechende Werke wie die aus seriell gefertigten Gusseisenelementen zusammengesetzte Gießhalle der Sayner Hütte, in der die Auftaktveranstaltung für unser Bundesland stattfindet, ebenso wie die kühne Betonkonstruktion der ehemaligen IBAG-Halle in Neustadt an der Weinstraße. Aber auch die zahlreichen Mühlen, Schmieden und Hammerwerke bilden unverzichtbare Bestandteile der Kulturlandschaft und erinnern an alte, heute fast vergessene Handwerkstraditionen.
Die Gewinnung von Rohstoffen spielte vor allem im Hunsrück, im Westerwald und in der Eifel mit ihren Bergwerken, Gruben und Steinbrüchen eine bedeutende Rolle, während ihre Verarbeitung in den Eisenhütten, in den Edelsteinschleifen und Schmuckfabriken entlang der Nahe oder in den vielen Ziegelhütten erfolgte, denen mancherorts römische Brennöfen vorausgegangen waren. Mit der industriellen und technischen Entwicklung in den Städten machen verschiedene Ausstellungen und Führungen bekannt.
Der diesjährige „Tag des offenen Denkmals“ am 13. September versteht sich zugleich als Beitrag zur Kampagne der European Industrial and Technical Heritage Days. Wie in jedem Jahr laden aber auch andere Kulturdenkmäler – unabhängig vom gesetzten Thema – zum Besuch ein und präsentieren neue Entdeckungen oder erfolgreiche Restaurierungen.
Eigentümern der Denkmäler wie auch den Verantwortlichen – insbesondere der Landesdenkmalpflege – für ihr Engagement, mit dem sie dazu beitragen, dass die europaweite Veranstaltung in jedem Jahr aufs Neue begeisterte Besucherinnen und Besucher findet.
Gehen Sie selbst auf Entdeckungstour! Ich wünsche Ihnen einen schönen „Tag des offenen Denkmals“.
Vera Reiß
Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur
Broschüre für den Tag des offenen Denkmals 2015 „Handwerk, Technik, Industrie"
Der „Tag des offenen Denkmals“, der zur festen Einrichtung im Kalender der an Architektur und Kunst Interessierten geworden ist, findet jährlich am zweiten Sonntag im September statt. Ungeachtet des auf den ersten Blick etwas sperrigen Themas „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“ luden 2013 auch in Rheinland-Pfalz wieder fast 250 Denkmalbesitzer zur Teilnahme an dem erfolgreichen Event ein, das bundesweit seit 1993 mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz durchgeführt wird.
Das Motto für den „Tag des offenen Denkmals“ 2014 ist FARBE. Ob Schloss oder Fachwerkhaus, Kirchenbau oder Ausstattungsstück, Fassaden- oder Innenanstrich – überall spielt die Farbe eine überaus wichtige Rolle. Die Farbe an historischen Bauten ist ein entscheidender Faktor in der Wahrnehmung des Betrachters.
Der Renovierung eines Kulturdenkmals gehen nicht nur Untersuchungen der Bauforschung voraus, auch Restauratoren machen „Befunduntersuchungen“ und stellen dabei häufig mehrere Farbfassungen fest – selbst bei mittelalterlichen Bauten oder Skulpturen entdecken sie dabei immer wieder die Erstfassung unter dem Schutz jüngerer Farbfassungen. Und immer wieder stellt sich die Frage: Welche Farbfassung soll wiederhergestellt werden? Die erste? Die Fassung, zum Beispiel, des 18. Jahrhunderts? Die jüngste? Die Beantwortung dieser Frage ist nicht willkürlich, hierbei müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden wie Befundlage, Zustand, Gesamterscheinungsbild etc. etc.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Malerbetriebe, die sich im Bereich der Bau- und Kunstdenkmalpflege auf die Wiederherstellung von Fassaden- und Innenraumanstrichen spezialisiert haben. Sie haben im Laufe der Zeit Einblick in historische Maltechniken gewonnen, sie kennen die Zusammensetzung der Anstrichmaterialien und vieles mehr. In Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden wird dieses Wissen an den Kulturdenkmälern umgesetzt, um auch so manches verborgene Kleinod wieder im alten / neuen Glanz erstrahlen lassen.
Dem Engagement von Denkmaleigentümern, Vereinen, Denkmalpflegern, Restauratoren und Handwerkern ist es zu verdanken, dass die Veranstaltung in jedem Jahr aufs Neue zahllose Interessierte anzieht. Nicht nur sachkundige Erläuterungen, Dokumentationen, Ausstellungen, die Demonstration spezieller Arbeitsweisen und -techniken tragen zum Gelingen des „Tags des offenen Denkmals“ bei, auch Konzerte, Aktionen für Kinder, die Sorge für das leibliche Wohl und vieles andere mehr sorgen für ein buntes Programm.
Wie in jedem Jahr findet der „Tag des offenen Denkmals“ am zweiten Sonntag im September statt, in diesem Jahr also am 8. September.
Im vergangenen Jahr war die Veranstaltung wieder ein großartiger Erfolg: Das Thema „Holz“ animierte 334 Denkmalbesitzer in Rheinland-Pfalz zur Teilnahme an dem erfolgreichen Event, das bundesweit seit 1993 mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz durchgeführt wird.
In diesem Jahr wurde mit dem Motto „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“ ein Thema ausgewählt, das zentrale Fragestellungen der Denkmalpflege aufgreift: Was ist wert, erhalten zu werden und weshalb? Was macht Denkmale unbequem und warum? In erster Linie ist zur Beantwortung dieser Fragen das Denkmalschutzgesetz maßgebend; darüber hinaus muss jedes einzelne Denkmal für sich betrachtet werden, denn jedes Gebäude, Ausstattungstück etc. hat seine eigene Geschichte, zu dem auch das jeweilige Umfeld gehört. Denkmäler sind grundsätzlich Zeugnisse Ihrer Zeit, und daher kann es auch unbequeme Denkmäler geben.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz nennt einige Beispiele „unbequemer“ Denkmäler, darunter Bunker-, Festungs- und Verteidigungsanlangen, Kriegerdenkmäler und Kriegsgräberstätten sowie Konzentrations- und Arbeitslager der NS-Zeit – Denkmäler, „die heute im Allgemeinen aufgrund der politischen und sozialen Umstände ihrer Entstehungs- oder Nutzungszeit – in unterschiedlichem Ausmaß – ein gewisses Unbehagen oder sehr negative Gefühle auslösen.“ In Rheinland-Pfalz gehören dazu beispielsweise der Westwall oder das ehem. Konzentrationslager Osthofen. Auch historische Gefängnisbauten lassen sich den „unbequemen“ Denkmälern zurechnen.
Eine andere „Gattung“ „unbequemer“ Denkmäler sind die Bauten, deren Errichtung noch nicht allzu lange zurückliegt, die aber schon – meist bautechnische – Probleme aufweisen. Können Gebäude aus den 1970er, 1980er Jahren schon als Denkmal eingestuft werden? Wie steht es mit den Bauten der 1950er, 1960er Jahre? Ist der historische Abstand noch gering, so tun wir uns oft schwer mit der Beantwortung dieser Frage – ein Beispiel dafür ist das Mainzer Rathaus des berühmten schwedischen Architekten Arne Jacobsen, um dessen Sanierung oder Abriss seit dem vergangenen Jahr heftig gestritten wird (dem Bau des Rathauses von 1973 gingen schon seit den 1950er Jahren leidenschaftliche kontroverse Diskussionen voraus).
Am 9. September feiern wir das 20. Jubiläum des „Tags des offenen Denkmals“! 1993, als dieser Tag zum ersten Mal bundesweit stattfand, hatte noch niemand daran gedacht, dass sich die Aktion zur erfolgreichsten Kulturveranstaltung Deutschlands entwickeln würde. Auch Rheinland-Pfalz trägt zu diesem schönen Erfolg bei, seit 2004 auch immer mehr mit speziellen Veranstaltungen zum jeweiligen Motto, das die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in Bonn als Koordinatorin ausgibt – in diesem Jahr ist ein Werkstoff zum ersten Mal Thema: „Holz“ – ein Werkstoff mit vielen Facetten.
„Holz“ – ein Werkstoff mit vielen Facetten. Es findet sich in schlichten Bauernhöfen und repräsentativen Rathäusern, aber auch in seltener erhaltenen Fachwerkkirchen. Holz ist seit jeher ein zentraler Baustoff, der für Baumeister und Künstler, Hauseigentümer und Denkmalpfleger von großer Bedeutung ist. In diesem Jahr steht das facettenreiche Naturmaterial im Zentrum des bundesweiten „Tags des offenen Denkmals“ am 9. September 2012. Auch für historische Gebäude und Stätten in Rheinland-Pfalz spielt Holz eine wichtige Rolle. Was Besucherinnen und Besucher im September erwartet, stellten heute Kulturministerin Doris Ahnen, der Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), Thomas Metz, und Landeskonservator Dr. Joachim Glatz im Erthaler Hof, Mainz, vor – passend zum Thema: im hölzernen Dachstuhl.
Die Architektur ist dabei nur ein Ansatzpunkt, um sich dem diesjährigen Motto zu nähern. Wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten von Holz sind, zeigt beispielsweise auch das Museum für PuppentheaterKultur in Bad Kreuznach. In der Demonstrationswerkstatt lernen Interessierte, worauf es beim Schnitzen und Drechseln von Holzköpfen für Marionetten und Handpuppen ankommt.
Wie aber ist es eigentlich um die Haltbarkeit von Holz bestellt? Dieser Frage geht das Museum für antike Schifffahrt in Mainz unter der Überschrift „Schrumpfendes Holz und wachsendes Eisen“ nach. Problemstellungen der Konservierung archäologischer Holz- und Eisenfunde werden hier thematisiert. Zu sehen gibt es u. a. das älteste bekannte Holzrad der Welt.
Auch der Erthaler Hof, in dem am 8. September die landesweite Auftaktveranstaltung zum „Tag des offenen Denkmals“stattfinden wird, erfährt in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit. Der Sitz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz ist der einzige barocke Adelshof in Mainz, der nicht im Krieg zerstört wurde. Bei seinem Dachstuhl handelt es sich um einen der bedeutendsten historischen Profanbauten in Mainz und der Region. Passend zum Jahresthema werden im Erthaler Hof verschiedene Attraktionen geboten: So wird etwa die Sammlung historischer Baumaterialien mit dem Schwerpunkt „Holz“ neu präsentiert. Um jeweils 11.30 Uhr und 17.30 Uhr spielt das Ensemble „Animus“ Barockmusik – natürlich auf hölzernen Instrumenten.
Wir laden Sie herzlich ein zur Auftaktveranstaltung am Vortag, dem 8. September ab 11 Uhr und am 9. September in den Erthaler Hof in Mainz, seit 1999 Sitz der Landesdenkmalpflege. Eintritt frei.
In diesem Jahr präsentieren sich insgesamt 334 Teilnehmer (rund 30 mehr als 2011) mit fast 200 Veranstaltungen zum aktuellen Motto. Für Kulturministerin Doris Ahnen eine Bestätigung der Beliebtheit des Aktionstages: „Der ,Tag des offenen Denkmals‘ ist im Laufe von zwei Jahrzehnten zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Während andere Aktionen nach einigen Wiederholungen an Attraktivität verlieren, steigt hier – ganz im Gegenteil – das Interesse von Jahr zu Jahr weiter. Schätzungsweise über 100.000 interessierte Besucherinnen und Besucher nutzen jedes Jahr den Tag, um einen Blick in Gebäude und Stätten zu werfen, die für die Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich sind. Ich möchte allen Eigentümern und Verantwortlichen ausdrücklich für ihr großes Engagement danken, das diesen Tag erst möglich macht.“
GDKE Rheinland-Pfalz Generaldirektor Thomas Metz bemerkte: „Als fester Bestandteil unseres Jahresprogramms präsentieren sich selbstverständlich auch die Liegenschaften des Landes mit einer Reihe von Sonderprogrammen und Aktionen.
Auch Landeskonservator Dr. Joachim Glatz freut sich über den wachsenden Zuspruch: „Das steigende Interesse am ,Tag des offenen Denkmals‘ beweist, dass wir mit dieser Aktion keineswegs auf dem Holzweg sind. Die Aktion ist für uns immer wieder Ansporn, gelungene Ergebnisse gemeinsamer denkmalpflegerischer Bemühungen zu präsentieren."
Der „Tag des offenen Denkmals“ geht auf die Initiative des ehemaligen französischen Kulturministers Jack Lang zurück. Andere europäische Staaten folgten dem Beispiel. In Deutschland brachte die Deutsche Stiftung Denkmalpflege den Thementag auf den Weg. Er soll die Öffentlichkeit für das kulturelle Erbe sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege wecken.
Der diesjährige „Tag des offenen Denkmals“ steht unter dem Motto „Romantik, Realismus, Revolution: Das 19. Jahrhundert“. Die Denkmalpflege, ein Kind der Aufklärung, hatte im Zuge der sich entwickelnden Wissenschaften und des Interesses an Geschichte einen hohen Stellenwert in jenem Jahrhundert. Dies zeigte sich u. a. darin, dass der preußische König Friedrich Wilhelm IV. den Architekten und Kunsthistoriker Ferdinand von Quast bereits 1843 zum ersten Konservator der Kunstdenkmäler in Preußen ernannte. Einer der Schwerpunkte seiner Tätigkeit in den Rheinlanden war Trier. Von Quast war es, der beispielsweise die römische Palastaula in Trier, die „Basilika“, in ihrer historischen Continutät, also als authentisches Bau- und Geschichtsdenkmal, wiederherstellen wollte; eine Maxime, der auch die heutige Denkmalpflege verpflichtet ist. Vor diesem Hintergrund ist es kaum verwunderlich, dass in diesem Jahr die bundesweite Eröffnung des „Tags des offenen Denkmals“ in Trier stattfindet, mit Festlichkeiten in der Basilika.
Rheinland-Pfalz besitzt eine Fülle von Denkmälern des 19. Jahrhunderts, wie Schloss Stolzenfels, viele Bürgerhäuser oder Industrieanlagen. Und so kommt es, dass in diesem Jahr wieder zahlreiche stolze Denkmalbesitzer, -bewahrer, -pfleger und -förderer die Türen zu den Gebäuden öffnen und die Besucher über die Entstehung, Entwicklung und Ausstattung informieren. Dazu gehören auch zahlreiche Kirchenbauten, denn mit dem Anwachsen der Gemeinden mussten vielerorts auch neue und größere Sakralbauten errichtet werden. Stadtführungen, Rundgänge, Wanderungen, Vorträge – auch über die 1848er Revolution, deren Auswirkungen besonders in der Pfalz thematisiert werden – führen zu historischen Plätzen, gründerzeitlichen Straßenzügen und Stadtvierteln, und so gibt der diesjährige „Tag des offenen Denkmals“ auch in unserem Land wieder auf abwechslungsreiche und anregende Weise einen anschaulichen Überblick über das reiche Spektrum und den Stilpluralismus der Zeit.
Am „Tag des offenen Denkmals“ werden interessierten Besuchern auch Kulturdenkmäler aus anderen Jahrhunderten vorgestellt und sachkundig erläutert. Und wie in jedem Jahr gibt es wieder Dokumentationen, Ausstellungen, Konzerte und weitere interessante und unterhaltsame Aktionen, die für ein buntes Programm sorgen.
Ich danke den Denkmaleigentümern und Verantwortlichen für ihr Engagement, mit dem sie dazu beitragen, dass die europaweite Veranstaltung in jedem Jahr aufs Neue begeisterte Zuschauer und Zuhörer findet, und wünsche allen, Veranstaltern wie Besuchern, wieder einen schönen „Tag des offenen Denkmals“.
Doris Ahnen
Staatsministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur
2010 steht der Tag des offenen Denkmals, der in diesem Jahr am Sonntag, den 12. September stattfindet, unter dem Motto „Kultur in Bewegung: Reisen, Handel und Verkehr“.
Zu diesem Thema passen v. a. Kaufmannshäuser, Bahnhöfe, Straßen, Kanäle oder historische Verkehrsmittel, historische Orte der Migration und kulturellen Begegnung, deren Architektur von fremden Baumeistern oder Handwerkern beeinflusst wurde, ebenso Kaiserpfalzen, Pilgerwege oder Handelsrouten. Es bieten sich Touren von Denkmal zu Denkmal an, beispielsweise geführte (Rad-)Wanderungen zu historischen Meilensteinen in einer Gemarkung. Und wie in jedem Jahr sind auch wieder Kulturdenkmäler zur Teilnahme eingeladen, die sich nicht unmittelbar in dieses Motto einreihen.
Broschüre für den Tag des offenen Denkmals 2010 „Kultur in Bewegung: Reisen, Handel und Verkehr“
Schon zum 17. Mal findet das Ereignis, das sich zum Publikumsmagneten entwickelt hat, bundesweit statt – in diesem Jahr am Sonntag, den 13. September. Das Schwerpunktthema lautet: „Historische Orte des Genusses"
Zahlreiche Kulturdenkmäler, die die unterschiedlichsten Genüsse bieten, öffnen ihre Pforten – Schlösser und Burgen, Gärten und Parkanlagen, Theater und Kinos, Gasthäuser, Restaurants und Hotels, Thermen, Bade- und Kuranlagen, Klöster und Kirchen mit ihren Schätzen und als Orte der Stille. Außerdem gibt der „Tag des offenen Denkmals" Einblick in zahlreiche erst vor kurzem abgeschlossene oder noch laufende Restaurierungen, bei denen Architekten, Bauforscher oder Restauratoren ihre Arbeit erläutern.
Die landesweite Eröffnung findet am Samstag, 12. September, um 11 Uhr in feierlichem Rahmen im Roentgen-Museum in Neuwied mit Beteiligung des Staatsekretärs für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.