Niedergermanischer Limes
Der Niedergermanische Limes ist vom UNESCO-Komitee in die Liste des Welterbes aufgenommen worden. Der Erweiterungsantrag „Niedergermanischer Limes“ zum Welterbe „Grenzen des Römischen Reichs“ war 2020 beim UNESCO-Welterbezentrum eingereicht worden. Rheinland-Pfalz ist mit dem Kastell Remagen am Erweiterungsantrag unter Federführung der Niederlande beteiligt.
In römischer Zeit war der Rhein die Grenze zwischen den Römern und den Germanen. Dieser Niedergermanische Limes hat eine Gesamtlänge von rund 385 Kilometern. Er beginnt im Vinxtbachtal, etwa 30 Kilometer südlich von Remagen in Rheinland-Pfalz, durchquert Nordrhein-Westfalen und die Niederlande und endet an der Nordseeküste bei Kattwijk. Der Niedergermanische Limes schließt westlich an den Obergermanisch-Raetischen Limes an, der bereits 2005 als Welterbe anerkannt wurde.
Der Limes war das militärische Grenzsicherungssystem der Römer, das sich ihrem Herrschaftsgebiet entsprechend durch Europa, Vorderasien und Nordafrika zog. In einem völlig neuen, beispiellosen Unterfangen, an dem nationale wie internationale Gremien mitarbeiten, sollen Schritt für Schritt alle Teile dieses Limes zum Welterbe erklärt werden. Mit der Anerkennung des Niedergermanischen Limes ist dabei eine weitere Etappe geschafft. Insgesamt sind 27 hochrangige Fundplätze des römischen Militärs in Deutschland erfasst, mit dabei das Kastell Remagen.
Der Erweiterungsantrag „Niedergermanischer Limes“ wurde in einer internationalen Arbeitsgruppe erstellt, der Archäologinnen und Archäologen der Fachbehörden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler universitärer Einrichtungen angehörten. Auf deutscher Seite hatte Nordrhein-Westfalen die Federführung übernommen. Der Antrag wurde wie üblich einer Evaluierung durch die Beratungsorganisation ICOMOS International unterzogen, deren Ergebnis eine Einschreibeempfehlung für die Welterbeliste war.
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