Spannende Exponate in unseren Burgen, Schlössern und Altertümern

Die Festtagsseite des Genter-Altars im Wohnzimmer des Königs auf Schloss Stolzenfels

Lithographie der "Jungfrau Maria, "Gottvater" und "Evangelist Johannes"

Die aufwändig in Öl- und Gouachefarben kolorierte Lithographieserie auf Schloss Stolzenfels gehörte nachweislich zur Erstausstattung der Räumlichkeiten.

Vieles, wie die einheitliche Eichenholzrahmung der Werke und die zum Teil kostbare Ausgestaltung mit Goldhintergrund, weist darauf hin, dass der Zyklus nicht etwa als Mappenwerk, sondern von vornherein für Ausstattungszwecke konzipiert worden war. Ob die Serie jedoch tatsächlich von dem preußischen Kronprinzen bei Johann Nepumuk Strixner für Schloss Stolzenfels in Auftrag gegeben wurde, ist nicht geklärt.

Friedrich Wilhelm IV., der das Schloss zwischen 1836-1842 nach seinen Vorstellungen neu erbauen ließ, hatte bereits 1815 Interesse an einem möglichen Ankauf der Originalsammlung der Brüder Boisserée gezeigt. Dieser kam zwar nicht zustande, es ist aber wahrscheinlich, dass er über diesen Kontakt auch auf das Werk Strixners aufmerksam wurde.

Zu den ausgewählten Werken, die noch heute von den Besucher*innen im sogenannten "Wohnzimmer des Königs" besichtigt werden können, zählen drei Ausschnitte der "Festtagsseite" des berühmten Genter Altars der Brüder van Eyck (ca. 1432). Dargestellt Maria, Gottvater sowie Johannes der Täufer auf einem Thron.

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Lithographien von Johann Nepumuk Strixner

Lithographie der "Heiligen Veronika" mit einem Tuch in der Hand auf dem das Gesicht Jesu abgebildet ist

Einen besonderen Schatz von Schloss Stolzenfels stellen 65 kolorierte Lithographien von Johann Nepumuk Strixner dar, die er zwischen 1820 und 1833 geschaffen hat. Dabei lithographiert und koloriert er in Vollendung Werke aus der Sammlung Boisserée, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand und vorwiegend niederdeutsche Meister aus der Zeit zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert vereinte.

Eines der ersten Werke ist die "Hl. Veronika mit dem Schweißtuch" die von Strixner bereits 1820 lithographiert und vermutlich zu einem späteren Zeitpunkt koloriert wurde. Das Original stammt von einem unbekannten Meister und war ursprünglich in St. Severin in Köln. Heute befindet es sich in der Alten Pinakothek in München.

Ursprünglich in Köln gegründet, siedelt die Sammlung der Brüder Boisserée in der Folgezeit nach Heidelberg und Stuttgart über, bis sie schließlich von König Ludwig I. aufgekauft und 1828 nach Schleißheim gebracht wurde. Auch Goethe, der die Sammlung in Heidelberg sah, lobte sie in den höchsten Tönen. Früh beschlossen die Brüder, die Sammlung auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und J. N. Strixner begann bereits 1820 mit der Anfertigung der Lithographien.

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Burg Sooneck - "Friedrich Wilhelm III. nach der Schlacht bei Kulm", 1825, von Simon Meister

Gemälde auf dem mehrere Männer in preußischen Uniformen auf Pferden zu sehen sind

Der in Koblenz geborene Künstler Simon Meister (1796 – 1844) gehört zu den glänzenden Vertretern der mittelrheinischen Malerei der Biedermeierzeit. Seine Karriere verdankte der Sohn eines Sattlers seiner Tante. Diese erkannte seine außerordentliche Begabung und setzte sich für seine Ausbildung ein. In Paris avancierte Meister zum Lieblingsschüler des damals berühmten Malers Horace Vernet.

Das großformatige Gemälde im Speisesaal der Burg Sooneck ist eines der für Meister typischen Schlachtensujets. Es zeigt den preußische Herrscher Wilhelm III. und seinen Sohn, den Kronprinzen und späteren König Friedrich Wilhelm IV.  nach der Schlacht bei Kulm 1813. Der Kronprinz ist es auch, der die Sooneck ab 1842 gemeinsam mit seinen Brüdern zum Jagdschloss ausbauen lässt.

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Portraitmedaillen des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm und seiner Brüder

Vier runde Eisenmedaillen mit Seitenportraits junger Männer

Die Portraitmedaillen aus geschwärztem Eisenguss wurden 1815 in der königlichen Eisengießerei Berlin gefertigt.

Auf Ihnen sind die vier Brüder zu sehen, die 1842 einen Vertrag über den gemeinsamen Ausbau der Burg Sooneck geschlossen hatten. Die Burg sollte anders als Schloss Stolzenfels keine repräsentativen Aufgaben erfüllen, sondern als Jagdburg für gemeinsame Jagdausflüge in den Soonwald dienen.

Nach der Fertigstellung des Wiederaufbaus 1864 wurde sie aber nie gemeinsame genutzt. Friedrich Wilhelm war inzwischen verstorben (1861) und von den Brüdern nutzte nur Prinz Karl die Sooneck häufiger anlässlich seiner Geburtstage.      

Die Prinzen beginnen oben links in der Ecke im Uhrzeigersinn:

  1. Kronprinz Friedrich Wilhelm
  2. Prinz Wilhelm
  3. Prinz Karl
  4. Prinz Albrecht

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Spätromanisches Kapitell, Burg Nassau

Verzierter oberer Abschnitt einer Säule

Das aus Kalkstein gefertigte Kapitell (oberer Abschluss einer Säule) mit Blattornamentik stammt aus dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts. Es handelt es sich um einen der ältesten Funde der Burg, die wohl um 1150 errichtet und bereits um 1600 zur Ruine wurde.

Das Kapitell wurde 1970 in den Ruinen des Palas geborgen und lässt erahnen wie prachtvoll der Wohnbau der namensgebenden Burg der Grafen von Naussau ausgestattet war.

Das der Burg Nassau von den Grafen eine besondere Stellung eingeräumt wurde lässt sich auch daran erkennen, dass bei der Aufteilung des Grafengeschlechts im Jahr 1255 vereinbart wurde die Stammburg ungeteilt und in gemeinsamen Besitz beider Linien zu belassen. 1341 wurde die Burg zwar doch noch aufgeteilt, aber beide Linien behielten Anspruch auf "ihren" Teil der Stammburg.

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Ambon, sog. Adlerpult aus der Kapelle von Schloss Stolzenfels

Detaillreich verziertes Pult aus Holz mit einem großen Adler oben drauf

Holzbildhauer Friedrich Eschenbach, Köln, 1863

Nach dem Tod des Erbauers von Schloss Stolzenfels, Friedrich Wilhelm IV., wurde der Königinwitwe Elisabeth Ludovika von Bayern als Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk (1863) unter anderem das sogenannte Adlerpult geschenkt. Dabei handelt es sich um ein Ambon, ein Pult von dem aus die Lesung oder das Evangelium vorgetragen wird. Neben den aufwendig geschnitzten Korpus, unter anderem mit den Wappen der Königin und des verstorbenen Königs, ist vor allem der aus Eiche geschnitzte bewegliche Adler mit ausgebreiteten Flügeln bemerkenswert. Selbst nach dem Tod ihres Gatten bewohnte Elisabeth immer wieder Schloss Stolzenfels.

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Portrait des Johann Hugo von Orsbeck im Schloss Stolzenfels, Ende 17. Jahrhundert

Portraitgemälde eines Mannes (Johann Hugo von Orsbeck)

Das aus dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts stammende Portrait des Trierer Kurfürsten Johann Hugo von Orsbeck ist wohl noch zu seinen Lebzeiten entstanden. Von Orsbeck (geb. 1634, gest. 1711) war von 1676 bis 1711 Trierer Erzbischof und Kurfürst.

In seine Regierungszeit fällt die Zerstörung der ehemaligen kurtrierischen Zollburg Stolzenfels im Pfälzer Erbfolgekrieg. Die Residenz des Kurfürsten, die in Sichtweite gelegene Philippsburg, die sich im Schatten der Festung Ehrenbreitstein befand, konnte von den französischen Truppen allerdings nicht eingenommen werden.

Knapp 150 Jahre nach der Zerstörung der Burg Stolzenfels wurde diese von den neuen Herren am Rhein, den Hohenzollern, wieder aufgebaut. Das Portrait, das den Erzbischof in schlichter schwarzer Robe mit Bäffchen und Pektoralkreuz zeigt, ist Teil der außerordentlich qualitätvollen Erstausstattung des Schlosses durch König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. 

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Armbrust, um 1600

Armbrust

Die reichverzierte Armbrust aus einer Braunschweiger Werkstatt erinnert auf Burg Sooneck an die Sage um den Burgherren Siebold. Dieser, so will die Sage, ließ den berühmten Meisterschützen Hans Veith, Burgherr der benachbarten Fürstenberg, nach verlorenem Zweikampf einkerkern und blenden. Als Höhepunkt eines Festes stellte er dem nun blinden Hans Veith die Freiheit in Aussicht, wenn dieser einen goldenen Becher mit einer Armbrust treffen würde. Anstelle des Bechers traf der blinde  Meisterschütze aber den Burgherrn Siebold von Sooneck tödlich.

Die aufwendig gearbeitete Armbrust hat einen Schaft aus Obstholz und ist reich mit Einlegarbeiten aus Bein gearbeitet. Noch heute sind die grünen Quasten am Schaft der Armbrust gut zu erkennen.

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Großer Herd in der Küche der Ludwigshöhe - 1852

Küche mit Herd und Backofen aus dem 19. Jahrhundert

Als 1852 der ehemalige bayerische König Ludwig I. zum ersten Mal Quartier in der Villa Ludwigshöhe bezog, war für sein leibliches Wohl bestens gesorgt. In der original erhaltenen Küche standen mehrere kleine Herde, ein Grill, ein Backofen sowie der große Hauptherd bereit. Dabei handelt es sich um ein Hightech-Produkt aus dem 19. Jahrhundert. Der Rauchabzug führt über den Fußboden zu einer Räucherkammer. Mit dem Hauptherd verbunden ist ein hoher Wasserbehälter, der fließendes heißes Wasser bereithielt. An den Seiten befinden sich zudem noch Fächer mit gusseisernen Türen, in denen die Speisen warmgehalten wurden.

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"Verlies" auf der Pfalzgrafenstein

Runder Raum mit Gitterluke im Boden

Mitten im Rhein bei Kaub liegt die Pfalzgrafenstein. Obwohl sie oftmals als Zollburg beschrieben wird handelt es sich eigentlich um eine Wachstation die Teil des seit dem Mittelalter bestehenden Kauber Zolls ist. Spätestens seit dem 18. Jahrhundert wird die Pfalzgrafenstein aber auch als Gefängnis genutzt. Während die Gefangenen meist im sechsgeschossigen Bergfried inhaftiert waren, wird im 19. Jahrhundert ein nur vom Wehrgang zugänglicher, durch eine Luke verschlossener, überwölbter und mehrere Meter tiefer Schacht als Verlies bezeichnet. Ob tatsächlich säumige Zollschuldner in das "Loch" gesteckt wurden, dass sich bei Hochwasser zudem mit Wasser füllt, ist aber nicht belegt.  (Prominentester "Gefangener" war der Fernsehmoderator Günther Jauch der 1982 für die Sendung Rätselflug ins "Verlies" hinabgelassen wurde.)

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Hüftbild des Bayerkönigs Ludwig I. (1786 – 1868) von Joseph Bernhartz, 1843

Ölgemälde mit Portrait eines Mannes in Uniform (König Ludwig I.)

Das Ölgemälde zeigt den Erbauer der Ludwigshöhe, den bayerischen König Ludwig I. Der König aus dem Geschlecht der Wittelsbacher herrschte nach dem Wiener Kongress 1815 auch über weite Teile der ehemaligen Kurpfalz und ließ sich ab 1846 in Edenkoben einen Sommersitz errichten. Bereits 1848 mussten die Arbeiten aber unterbrochen werden, da die Affäre des Königs mit der Tänzerin Lola Montez sich zu einer Staatskrise ausgeweitet hatten in dessen Konsequenz Ludwig abdanken musste. Die Villa Ludwigshöhe wurde aber dennoch fertiggestellt und seit dem ersten Aufenthalt des ehemaligen Königs 1852 feierte er alle zwei Jahre hier seinen Geburtstag am 25. August.

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Korkmodell von Schloss Stolzenfels, 1830er Jahre

Modell-Nachbildung eines Schlosses aus Kork

Zu Beginn der Planungsphase zum Wiederaufbau von Schloss Stolzenfels wurde durch Friedrich Castan (1797-1863) und Johann Friedrich Schilling (1765-1859) ein Korkmodell der seit dem pfälzischen Erbfolgekrieges ruinösen Burg Stolzenfels hergestellt. Bereits 1823 hatte die Stadt Koblenz dem mittelalterbegeisterten preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, den späteren König Friedrich Wilhelm IV. die Ruine geschenkt. Von 1836 – 1842 ließ dieser das Schloss wiederaufbauen. Das Modell dokumentierte den Zustand vor dem Wiederaufbau und diente den Architekten, aber auch dem König selbst als Anschauungsobjekt, an dem die möglichst substanzerhaltenden Umbaumaßnahmen veranschaulicht werden sollten.

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Heilige Lanze, Original um 900; Nachbildung 2006

Die Spitze einer Lanze

Neben der Reichskrone, dem Reichskreuz, dem Reichsschwert, dem Reichszepter und dem Reichsapfel stellt die Heilige Lanze eines der sechs Herrschaftszeichen dar. Unter diesen Insignien der königlichen Macht war sie die älteste und die ehemals bedeutendste. Der Überlieferung nach gehörte sie dem römischen Legionär Longinus, der mit dieser den Tod Jesus am Kreuz feststellte. Im 10. Jahrhundert wurde in die Lanze ein Nagel eingearbeitet, der angeblich vom Kreuz Jesu stammte. So wurde sie auch zu einer Reliquie.

Die Reichskleinodien wurden zwischen 1125 und 1298 wiederholt in der Reichsburg Trifels aufbewahrt.  Heute sind in der Schatzkammer des Trifels deren hochwertige Nachbildungen zu bewundern. Die als Originale geltenden Reichskleinodien werden in der Wiener Hofburg aufbewahrt.

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Stillleben mit Jagdwaffen von Jacob Bilitius, um 1660

Gemälde mit Jagdwaffen darauf, daneben Jagdtrophäen an der Wand

Das große Gemälde, das sich im Jagdzimmer von Schloss Bürresheim befindet ist ein Trompe l´oeil, ein Augentäuscher. Die Jagdwaffen und Geräte sind so täuschend echt dargestellt, dass sie plastisch an der Wand zu hängen scheinen und sogar Schatten werfen. Der holländische Maler Jacob Bilitius (1633 – 1681) war auf derartige Gemälde spezialisiert. Die Jagd gehörte zu den wichtigsten Adelsprivilegien und zu den größten Belastungen der Bauern. Sie durften sich nicht wirkungsvoll gegen das Wild, das ihre Felder verwüstete zu Wehr setzen und natürlich war es ihnen untersagt selbst zu jagen.

Text Jan Meißner, Bildheft 1. Schloss Bürresheim

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Spielzeuggeschirr, 16. / 17. Jahrhundert

Kleine Teller, Schüsseln und Trinkgefäße

Bei Ausgrabungen auf der Hardenburg wurden zahlreiche Alltagsgegenstände gefunden. Unter anderem ein Satz nahezu unversehrten Puppengeschirrs. Die Miniaturen sind Nachbildungen von gebräuchlichem Tisch- und Tafelgeschirr und wurden aus Ton gebrannt. Das Spielzeug der ärmeren Bevölkerung Bestand aus vergänglichen Materialien, daher liegt die Vermutung nahe, dass es sich um das der Kinder der Grafenfamilie gehandelt hat. Das heute auf der Schloss- und Festungsruine Hardenburg ausgestellte Puppengeschirr besteht aus Tellern und Schüsseln, aber auch einer Pfanne und Trinkgefäßen.

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Schloss Stolzenfels – Wohnzimmer des Königs, Schreibschrank des Trier Kurfürsten Johann Hugo von Orsbeck, um 1700

Reich verzierter Schreibschrank aus dunklem Holz

Dieser prunkvolle barocke Schreibschrank stammt aus dem Besitz des Johann Hugo von Orsbeck, 1676 bis 1711 Kurfürst und Erzbischof von Trier. Ursprünglich stand er in der erzbischöflichen Residenz der Philippsburg in Ehrenbreistein. Er wurde um 1700 in der Antwerpener Werkstatt Hendrick van Laests aus Palisanderholz gefertigt und ist reich geschmückt mit Einlegearbeiten aus graviertem Zinn. Im Mittelfach unter dem kurtrierischen Wappen zeigt eine plastische Figurengruppe die Geißelung Christi. Nach Stolzenfels kam der Schrank 1844. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. stellte ihn hier aus, weil er sich als legitimer Nachfolger der Trierer Erzbischöfe betrachtet und unter anderem so seine Herrschaft im Rheinland begründete.

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Reichskrone, Burg Trifels in Annweiler

Die Reichskrone ist Teil der Reichsinsignien, der Herrschaftszeichen der deutschen Könige und Kaiser. Während die Originale heute in der Schatzkammer der Wiener Hofburg aufbewahrt werden, sind hervorragende Repliken auf Burg Trifels bei Annweiler zu besichtigen. Hier, in einer der sichersten Burgen des Mittelalters, wurden die Originale im 12. und 13. Jahrhundert immer wieder aufbewahrt.

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Ein Glasfenster im Großen Rittersaal von Schloss Stolzenfels

Buntes Glasfenster

Schloss Stolzenfels gilt bis heute als Innbegriff der romantischen Wiederbelebung des Mittelalters. Im großen Rittersaal des Schlosses wird dieses Motto in dem von König Friedrich Wilhelm IV. beim Berliner Glasmaler Friedrich Wilhelm Zebger, 1840 angekauftem Fenster deutlich: Das hofseitige Fenster ist, im Gegensatz zu den meisten anderen Fenstern in Stolzenfels, vollflächig bemalt. Hier zeichnet Arnold von Isenburg (rechts), der die einstige Burg Stolzenfels erbaute, den Grundriss der Gründungsburg. Links hält ein Herold des Hauses Hohenzollern das Modell des neuen, wiederaufgebauten Schlosses in der Hand. Unterhalb der jeweiligen Figur ist das Wappen des Trierer Erzbischofs, bzw. der Preußische Adler zu sehen. Beide Figuren stehen vor einer reich ausgeschmückten Tabernakelarchitektur. Der Betrachter blickt sehnsuchtsvoll auf das Mittelalter zurück. Zugleich wird damit ein Programm deutlich, das sich durch das gesamte Schloss zieht: Friedrich Wilhelm IV., der sich und seine Herrschaft im Rheinland in die Tradition des "Königtums von Gottes Gnade" stellt.

Text aus: Claudia Schumacher: Landschaftsbilder mit Schmuckrahmen. Die Fensterverglasungen von Schloss Stolzenfels, ihre Restaurierung und Konservierung.

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Jagddrache von Schloss Bürresheim in Mayen, um 1900

Papiernachbildung, die einem Vogel mit ausgebreiteten Flügeln ähnelt

Man ließ den Jagddrachen vor Beginn der Jagd steigen, um Vögel oder Hasen vor der Flucht zu hindern, solange die adelige Jagdgesellschaft ihre Plätze einnahm. Die Silhouette des Drachen ähnelt einem Bussard und brachte das Wild dazu, sich instinktiv auf den Boden zu ducken. So konnten die Schützen ihre Plätze einnehmen und wenn die Treiber anfingen das in Deckung befindliche Wild aufzuscheuchen wurde der Jagddrache eingeholt. Heute müssen sich die Tiere rund um das Schloss keine Sorgen mehr machen, der Drache hängt im Flur vor der Kapelle des Schlosses.

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