„Es freut mich sehr, dass das Landesmuseum Mainz mit den ‚Schaufenstern der GDKE‘ ermöglicht, die enorme Vielfalt unseres kulturellen Erbes in Rheinland-Pfalz für alle Besucherinnen und Besucher erlebbar zu machen und faszinierende Schätze aus vergangenen Zeiten zu präsentieren. Diese Ausstellung ist ein wichtiger Schritt, um unsere Geschichte lebendig zu halten und sie mit der Öffentlichkeit zu teilen. Gleichzeitig können die einzelnen Direktionen der GDKE Einblicke in ihre Arbeit geben“, sagte Staatssekretärin Simone Schneider.
Das Landesmuseum Mainz wird im Rahmen der „Schaufenster der GDKE“ nicht nur spektakuläre Funde, sondern auch aktuelle Themen aus den verschiedenen Direktionen der GDKE präsentieren. „Wir haben neben den Außenstellen der Landesarchäologie auch die Landesdenkmalpflege sowie die Direktion ‚Burgen, Schlösser, Altertümer‘ und können hier als eine der größten Kultureinrichtungen des Landes einzigartige Highlights ausstellen und zugleich wichtige Denkanstöße geben“, so die Generaldirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto.
Zum Auftakt wird ein besonderer Fund gezeigt: ein Bestattungsbehälter aus römischer Zeit, der im Juni 2024 von der Landesarchäologie Koblenz geborgen wurde. Er ist das einzige Überbleibsel einer Raubgrabung aus einem Grabhügel bei Schlierschied im Hunsrück. In der Steinkiste mit Deckel, die auf das 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. datiert wird, befanden sich vermutlich der Leichenbrand und Beigaben wie Fibeln oder Gefäße, die jedoch wohl für immer verloren sind.
„Die Fundstelle in Schlierschied gehört in unserer Region zu den größten bekannten Grabhügelgruppen der römischen Zeit. Das macht den wissenschaftlichen Schaden, den die Raubgrabung verursacht hat, umso größer“, ergänzte Timo Lang, Leiter der Außenstelle der Landesarchäologie Koblenz.
Obwohl archäologische Fundstellen in Waldgebieten als besser geschützt gelten, ist die Landesarchäologie immer wieder mit Raubgrabungen konfrontiert, die in Wäldern aufgrund der oft besseren Erhaltung der Denkmäler besonders gravierende Schäden verursachen können. Ein bekanntes Beispiel aus Rheinland-Pfalz ist der illegal geborgene Hortfund von Rülzheim aus dem Jahr 2013.
„Im Schaufenster der GDKE werden wir künftig regelmäßig solche und ähnliche Neufunde präsentieren. Dabei profitieren wir einerseits von der guten Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Direktionen und können zugleich auf die vielen Aufgaben und Herausforderungen aufmerksam machen – in dem Fall aus der Landesarchäologie –, die oft gar nicht wahrgenommen werden“, so Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz.