Unter dem Label ARCHÄOLOGIE AKTUELL zeigt das Rheinische Landesmuseum Trier regelmäßig spannende Neufunde der Landesarchäologie als Kabinettpräsentationen im Foyerbereich. Ziel ist es, zeitnah Schlaglichter zu setzen auf Grabungsprojekte, Fundbergungen und nachfolgende Konservierungs- und Forschungsarbeiten hinter den Kulissen des Museums wie in den Restaurierungswerkstätten zum Erhalt und zur Erschließung des aus der Erde geborgenen Kulturerbes.
NEUFUND: Im Vorfeld des Baus der neuen Hauptfeuerwache der Stadt Trier erfolgen seit Anfang 2023 Ausgrabungen der Landesarchäologie Rheinland-Pfalz auf dem Gelände Trier-Südallee 3 (ehemaliges Polizeipräsidium). Eine besondere Überraschung bot die Entdeckung einer antiken Kultstätte für den orientalischen Lichtgott Mithras. Herausragender Fund im Areal dieses kellerartig eingetieften Kultraums ist die Figur eines Dadophoren, eines Fackelträgers in orientalischer Tracht als charakteristischem Begleiter des Gottes. Das ca. 1,20 m große Hochrelief aus Kalkstein (2. Jh. n. Chr.) wird nach ersten konservatorischen Sicherungsmaßnahmen nun erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert, ergänzt um Informationen zu dem in der römischen Kaiserzeit populären Mysterienkult des Mithras.
Laufzeit: 25. Januar bis 30. Juni 2024
Ort: Rheinisches Landesmuseum Trier, Foyer
Das spektakuläre Fundstück ist ab heute, 25.1.24, im seitlichen Foyer des Rheinischen Landesmuseums Trier zu sehen.
Dazu Dr. Heike Otto, Generaldirektorin der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz: Wo man in Trier den Boden öffnet, macht die Landesarchäologie Rheinland-Pfalz spannende Funde und Entdeckungen. Ich freue mich sehr, dass mit diesem Ausstellungsformat Neufunde zeitnah den Weg ins Museum und damit vor die Augen der interessierten Öffentlichkeit finden. Denn sowohl das Forschen und Bewahren als auch das Vermitteln sind unsere Kernaufgaben als Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz
und Dr. Marcus Reuter, Direktor des Rheinischen Landesmuseums Trier: Der geheimnisvolle Mithraskult war in der Römischen Kaiserzeit populär, was rund 300 bisher bekannte Kultstätten für diesen Gott verdeutlichen. Das neu entdeckte Mithräum in der Trierer Südallee zählt mit Dimensionen von 13 mal über 20 Metern Grundfläche zu den Größten seiner Art im gesamten Römischen Reich, was wiederum den Status von Trier als Stadt der römischen Superlative unterstreicht und in diesem Fall noch vor der Erhebung zur kaiserlichen Residenz.