Der „Denkmaltag Rheinland-Pfalz“, den die Direktion Landesdenkmalpflege der Generaldirektion Kulturelles Erbe bereits zum fünften Mal als ihren Beitrag zum „Tag des offenen Denkmals“ veranstaltet, stellt in diesem Jahr die Epochen der Renaissance und des Barock in den Fokus.
Die hierzu vorgelegte Broschüre widmet sich anhand ausgewählter Kulturdenkmäler des 16. bis 18. Jahrhunderts jener bewegten Zeit mit unterschiedlichen Facetten. Dabei ist das gesamte Spektrum der Denkmalgattungen vertreten: Zu ihnen zählen neben so prominenten Bauten wie dem Kurfürstlichen Schloss in Mainz oder dem idyllisch im Kylltal gelegenen Schloss Malberg auch stattliche Adelspaläste, wie etwa der Erthaler Hof, Sitz der rheinland-pfälzischen Landesdenkmalpflege, oder auch der Ältere Dalberger Hof, einer der weitläufigsten Adelshöfe in Mainz. Den Anspruch bürgerlicher Wohnarchitekturen in Stadt und Land vertreten das repräsentative barocke Bürgerhaus „Zu den drei Mohren“ in Mainz oder die Herberge „Zum Maulbeerbaum“ in Landau. Prächtige Schaufassaden in Maikammer oder die denkmalreichen Altstädte in Obermoschel sowie in Neustadt an der Weinstraße erzählen eindrücklich vom Leben und Wohnen jener Zeit. Aber auch Kleindenkmäler wie die Wegekreuze der Vulkaneifel, die Grenzsteine der Nordpfalz oder die Saline in Bad Kreuznach sprechen zu uns als alltägliche und gegenwärtige Zeitzeugen aus Renaissance und Barock.
Zugleich wird die Brücke zum diesjährigen Motto der Stiftung Denkmalschutz für den Tag des offenen Denkmals „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ geschlagen, das sich insbesondere der Frage widmet, welche Erkenntnisse sich aus den hinterlassenen Kulturspuren über ein Denkmal und/oder seine Bewohner ableiten lassen. Der spektakuläre Fund einer renaissancezeitlichen Bohlenstube in Zeiskam, die Innenausmalung des Dalberger Amtshofs in Worms-Abenheim oder die barocke Treppenanlage des Klosters Marienstatt mit ihren ausgetretenen Stufen gewähren Einblicke in die räumliche Nutzung der Denkmäler und die frühere Lebensweise der Menschen.
Die Broschüre veranschaulicht anhand der vorgestellten Beispiele gleichzeitig das breite Aufgabenspektrum der Denkmalpflege, das von der Erfassung, Erforschung und Bewertung der Kulturdenkmäler in der Inventarisation über ihre Sicherung, Konservierung und Restaurierung durch die praktische Denkmalpflege bis zur Vermittlung und Veröffentlichung der erzielten Ergebnisse reicht. Exemplarisch ablesbar wird darin auch das Zusammenspiel von Bauforschung, Planung, baulicher und handwerklicher Umsetzung sowie restauratorischer Konservierung, in dem eine der zentralen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Maßnahme liegt. Zu diesen zählt auch die enge Zusammenarbeit der Denkmalfachbehörde mit den Unteren Denkmalschutzbehörden in den Landkreisen und kreisfreien Städten, die sich als Autoren an der Broschüre beteiligt haben.
Für die digitale Ansicht der Broschüre zum Denkmaltag RLP bitte klicken.
Zum Download der Broschüre bitte klicken.
Das Gesamtprogramm zum Tag des offenen Denkmals® finden Sie unter https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/
Passend zum Thema der Broschüre „Steinerne Zeugen aus Renaissance und Barock“ werden auch einige Kulturdenkmäler im Land geöffnet sein sowie Führungen angeboten werden.
MAINZ
Zitadelle
geöffnet von 11:00–18:00 Uhr
kostenfreie Führungen zu verschiedenen Themen, Öffnung eines Teils der unterirdischen Gänge, Baustellenbegehungen, offene Museen und Kultureinrichtungen, ein offenes Old- & Youngtimertreffen, Kinderprogramm, Musik, kulinarische Köstlichkeiten, u.v.m.
Barocke Bürgerhäuser (Neutorstr. 3, Kapuzinerstr. 37, Liebfrauenplatz 5)
Führung von 10:00–12:00 Uhr durch Dr. Kathrin Nessel, Untere Denkmalschutzbehörde Mainz
max. 25 Teilnehmer:innen, Teilnahme nur mit rückbestätigter Anmeldung möglich
Anmeldung bis 7.9.2022 unter: bauamt-denkmalpflege@stadt.mainz.de oder 06131/ 122230
Treffpunkt wie nach Anmeldung bekanntgegeben
NEUSTADT AN DER WEINSTRASSE
Stadtführung: Städtisches Wohnen im Mittelalter bis 1700 in der Pfalz
Führung um 10:00 und 14:00 Uhr durch Dr. Stefan Ulrich, Untere Denkmalschutzbehörde Neustadt an der Weinstraße
Treffpunkt: Marktplatz (Neustadt)
keine Anmeldung erforderlich
Ehem. Burgvogtei/Weingut Mattern
Mandelring 38, 67433 Neustadt-Haardt an der Weinstraße
geöffnet von 10:00–17:00 Uhr
10:00–16:00 Uhr Gebäudeführungen durch die Familie Mattern
12:00 Uhr Flötenkonzert
15:00 Uhr Bläserserenade im romantischen Park
Kontakt: Malte Mattern; Tel.: 06321 8787797; E-Mail: malte1981(at)web.de
Ehemaliger Gasthof „Zum Engel“
Weinstraße 256
67435 Neustadt-Hambach an der Weinstraße
Fachwerkhaus, erbaut 1685
Theodor-Heuss-Straße 51,
67435 Neustadt-Lachen-Speyerdorf an der Weinstraße
geöffnet 10:00–15:00 Uhr
Barockes Fachwerkhaus
Bauerndoktor-Gros-Str. 36,
67435 Neustadt-Lachen-Speyerdorf an der Weinstraße
Führungen um 12:00, 13:00, 14:00 und 15:00 Uhr
SCHLOSS MALBERG
Schloßstraße 45, 54655 Malberg
Führungen: ab 11:00 Uhr alle 2 Stunden bis 17:00 Uhr