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Notsicherungsmaßnahmen am Rokoko-Altar der Kapelle in Altenahr-Reimerzhoven

Aufgrund der engen Lage im Ahrtal mit steil aufragenden Weinbergen war die Kapelle in Reimerzhoven mitsamt Ausstattung stark von der Flutkatastrophe im Juli 2021 betroffen.
Altenahr-Reimerzhoven, Kapelle, Altar kurz nach der Restaurierung 2006 © Martin Hammer, GDKE, Landesdenkmalpflege
Altenahr-Reimerzhoven, Kapelle, Altar kurz nach der Restaurierung 2006 © Martin Hammer, GDKE, Landesdenkmalpflege
Im Oktober 2021, nach ersten Aufräumarbeiten © Martin Hammer, GDKE, Landesdenkmalpflege
Im Oktober 2021, nach ersten Aufräumarbeiten © Martin Hammer, GDKE, Landesdenkmalpflege
Schlammreste hinter der abgebauten Altarrückwand © Andrea Ollendorf, Köln
Schlammreste hinter der abgebauten Altarrückwand © Andrea Ollendorf, Köln

Die Kapelle in Reimerzhoven steht direkt an der Uferstraße der Ahr und bildet das Zentrum des langgestreckten Ortes. Der schlichte Bau wurde 1860 an der Stelle einer bereits 1647 erwähnten Vorgänger-Kapelle errichtet.

Wichtigstes Ausstattungsobjekt ist ein qualitätvoller, farbig gefasster und vergoldeter Rokokoaltar aus Eichenholz. Er stammt wohl, mitsamt dem kleinen  Leinwandgemälde im oberen Auszug und der spätmittelalterlichen, ebenfalls gefassten Pietà aus Lindenholz, aus der Pfarrkirche von Altenahr. Umfangreiche Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen am Altar wurden zuletzt 2006 durchgeführt.

Während die Kapelle aktuell behutsam trockengelegt wird, befinden sich Altar und Pietà nach Ausbau und Transport in einer auf Gemälde und gefasste Holzobjekte spezialisierten Restaurierungswerkstatt.

Der Kapellenraum wurde mitsamt Altar komplett überflutet. An der Altarrückseite hatten sich größere Schlammmengen gesammelt, die erst im Zuge des Abbaus entfernt werden konnten. Bei den nun durchzuführenden, rein notsichernden Konservierungsmaßnahmen geht es in erster Linie um die behutsame Reinigung der empfindlichen Farbfassungen und Vergoldungen: Schlammreste und beginnender Schimmelpilz-Befall werden abgenommen. Parallel müssen abblätternde und vom Verlust bedrohte Fassungspartien gefestigt werden. Obschon der Altar vollständig im Wasser stand, ist ein Großteil der Substanz erhalten und kann gesichert werden.

Parallel zu den Sicherungsmaßnahmen wird jetzt bereits ein Konzept zu weiterführenden, restauratorischen Maßnahmen entwickelt, welches Kittung und Retusche von Fehlstellen, Ergänzung verlorener Teile, Zusammenbau der jetzt gelösten Konstruktionsteile sowie Wiederaufstellung und Montage in der Kapelle umfassen soll.   

Martin Hammer
Restaurierung

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