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Die Nibelungenbrücke in Worms

Die vom Abriss gefährdete Spannbetonbrücke ist von der Bundesingenieurkammer als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ ausgezeichnet worden.
Nibelungenbrücke in Worms © Cengiz Dicleli
Nibelungenbrücke in Worms © Cengiz Dicleli
Adolf Kessel (OB Stadt Worms), Dr. Heinrich Bökamp (Präsident Bundesinieurkammer), Dr. Horst Lenz (Landesingnieurkammer), Prof. Cengiz Dicleli © Roswitha Kaiser, GDKE, Landesdenkmalpflege
Adolf Kessel (OB Stadt Worms), Dr. Heinrich Bökamp (Präsident Bundesinieurkammer), Dr. Horst Lenz (Landesingnieurkammer), Prof. Cengiz Dicleli © Roswitha Kaiser, GDKE, Landesdenkmalpflege

Im Beisein des Oberbürgermeisters der Stadt Worms, der Präsidenten der Bundesingenieurkammer (BIngK) und der Landesingenieurkammer Rheinland-Pfalz wurde die historische Nibelungenbrücke am 1. September 2022 als 27. Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst von der BIngK ausgezeichnet. Bei der in Worms ausgerichteten und gut aus Politik wie Ingenieurkammer besuchten Verleihung hielt Prof. Cengiz Dicleli den Festvortrag. Dicleli zeichnete sich u. a. auch verantwortlich für die gleichnamige Publikation zur Nibelungenbrücke. Die von Ulrich Finsterwalder und Gerd Lohmann erbaute und gestaltete Brücke war im Jahr 1953 in Worms Anziehungspunkt für interessierte Fachleute aus aller Welt, die sich für die spektakuläre Bauweise im sog. Freien Vorbau, das heißt ohne aufwendige Einrüstung des Baues, interessierten. Im September 2021 hatte die Direktion Landesdenkmalpflege in der Generaldirektion Kulturelles Erbe ein öffentliches Fachgespräch gemeinsam mit dem Institut für Steinkonservierung e V., dem Landesamt für Denkmalpflege in Hessen und dem Landesbetrieb LBM in Rheinland-Pfalz organisiert. Die Veröffentlichung der Beiträge dieser Veranstaltung mit renommierten Fachingenieuren mehrerer Hochschulen in Deutschland und der Schweiz erfolgt in Kürze. Die Zukunftsfähigkeit der Spannbetonbrücke trotz laufender Parallelplanung eines Ersatzneubaues wird nach erfolgter Fachdebatte derzeit im Rahmen des DFG-Projekts „Hundert Plus“ geprüft (wir berichteten am 3. Juni 2022). Ziel ist die Verlängerung der Standdauer des Bauwerks, das 2028 zum Abriss vorgesehen ist. Die in der Diskussion des öffentlichen Fachgesprächs angesprochene Themenstellung der Nachhaltigkeit wurde bei dem Festakt ausdrücklich vom Präsidenten der Bundesingenieurkammer nochmals angesprochen. Es sei bemerkt, dass der Aspekt der Nachhaltigkeit durch Bestandspflege und Ressourcenschonung dem gesetzlichen Auftrag der Denkmalpflege immanent ist.

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