Unter dem Motto „Chance Denkmal. Erinnern. Erhalten. Neu Denken“ findet am 13. September die 27. Auflage der bundesweiten Veranstaltung „Tag des offenen Denkmals“ statt. Aus Infektionsschutzgründen muss der Aktionstag erstmals ohne Besucherinnen und Besucher auskommen, weil die Pforten der meisten Denkmäler geschlossen bleiben müssen. Der Tag des offenen Denkmals sowie der Denkmaltag Rheinland-Pfalz der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE), Landesdenkmalpflege, werden daher zum digitalen Ereignis. Dr. Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, der das Programm heute im Landesmuseum Mainz vorstellte, sieht in dieser Beschränkung zugleich eine Chance, die in die Zukunft weist: „Auch wenn wir es natürlich sehr bedauern, dass der Denkmaltag in diesem Jahr nicht in der gewohnten Form stattfinden kann, möchten wir den zahlreichen Kulturinteressierten ein Vermittlungsangebot unterbreiten, die Vielfalt der Kulturdenkmäler im Land neu zu entdecken. Unterschiedliche digitale Formate sollen es ermöglichen, die einzigartige Denkmallandschaft in Rheinland-Pfalz bequem von zuhause aus zu erkunden und bekannt zu machen. Ich würde mich freuen, wenn viele Menschen diese Angebote wahrnehmen. Die von der GDKE zum Denkmaltag herausgegebene Broschüre bietet ergänzende Einblicke auch über den Aktionstag hinaus“, betonte Alt.
Auch wenn der Tag des offenen Denkmals in diesem Jahr nur weitgehend ohne Führungen und Aktionen vor Ort begangen werden kann, lässt die digitale Umsetzung den Tag für die interessierten Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz und über die Landesgrenzen hinaus erlebbar werden und erlaubt es zugleich den Veranstaltern, kreative, digitale Experimente zu wagen. Das deutschlandweite Online-Angebot ist vielfältig: Fotostrecken, Videos, Instagram-Stories, virtuelle Rundgänge und digitale live-Führungen oder auch Vorträge und Audio-Aufnahmen sowie digitale Broschüren stehen zum Download bereit. Die jeweiligen digitalen Formate werden von den einzelnen Veranstaltern auf ihrer Homepage, ihrem YouTube-Kanal, sowie auf ihren Facebook- oder Instagram-Seiten etc. hochgeladen und zudem in einem Veranstaltungskalender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gebündelt. Weitere Informationen gibt es unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.
Der Denkmaltag Rheinland-Pfalz, der parallel zum Tag des offenen Denkmals stattfindet, steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“, die ab dem 9. September im Landesmuseum Mainz zu sehen ist. Die Direktion Landesdenkmalpflege hat die Gelegenheit genutzt und die Publikation „Vielfalt des Mittelalters“ zusammengestellt. „Anlässlich der großen Landesausstellung geben wir eine wunderbar gestaltete Broschüre heraus, die die vielen mittelalterlichen Kulturdenkmäler im Land anschaulich präsentiert und zugleich verdeutlicht, welche zentrale Bedeutung der Region am Rhein in dieser Epoche zukam“, so Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE.
In der Broschüre, die neben der Print-Version auch digital auf der Website der GDKE erscheint, präsentiert die Landesdenkmalpflege eine Auswahl von Denkmälern aus dem Zeitalter der Kaiser und Könige vor und stellt zugleich eine Verbindung zu ihrer fachlichen Tätigkeit her. „Der Denkmaltag Rheinland-Pfalz und der Tag des offenen Denkmals bieten den idealen Anlass, den Einsatz der Menschen zu würdigen, die sich seit vielen Jahren um den Erhalt unserer historischen Kulturdenkmäler kümmern. Auch wenn wir das in diesem Jahr nicht vor Ort tun können, so wollen wir unsere Anerkennung auch mit dieser Broschüre zum Ausdruck bringen“, so Landeskonservatorin Dr. Roswitha Kaiser.
Fast alle der vorgestellten Bauten und Kunstwerke verbinden sich mit aktuellen Maßnahmen oder Untersuchungen der Direktion Landesdenkmalpflege. Dazu gehören unter anderem die Stadtmauern in Mainz und Worms – hervorragende Beispiele kaiserlicher Förderung, Stadtherrschaft und bürgerlicher Privilegien. Vorgestellt werden darüber hinaus Wehrbauten wie die Burgruine Wernerseck in der Vordereifel, die fast unberührt erhaltene Burg Eltz oder die modern ausgebaute Kauzenburg in Bad Kreuznach. Eine wichtige Rolle spielen auch die Klöster, wie die Abtei Limburg bei Bad Dürkheim, die noch als Ruine machtvoll ihre königliche Gründung demonstriert. In den Städten stehen, neben den SchUM-Stätten Speyer, Mainz und Worms als Sinnbild der uralten Tradition der jüdischen Kultur, auch die neugestalteten Reste der Barbarossapfalz in Kaiserslautern und die verborgenen Fragmente des Bischofshofes in Landau im Blickpunkt.
Der Tag des offenen Denkmals findet 2020 bundesweit zum 27. Mal statt. 1993 wurde der Aktionstag von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgerufen. Rheinland-Pfalz beteiligt sich bereits seit 1992 an den European Heritage Days. Der Denkmaltag Rheinland-Pfalz der GKDE wird parallel zum Tag des offenen Denkmals in diesem Jahr zum 3. Mal veranstaltet.
Broschüre Denkmaltag Rheinland-Pfalz 2020. Vielfalt des Mittelalters
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