Die im Juli 2021 vollzogene Aufnahme von Bad Ems als eines der Great Spas of Europe in das UNESCO-Weltkulturerbe macht deutlich, welche Bedeutung das heutige Rheinland-Pfalz auch in dieser Zeit nach dem Untergang der Territorien des Römisch-Deutschen Reiches beanspruchte. Die Emser Depesche 1870 ließ ebenso wie das Hambacher Fest 1832 das Land im Südwesten schlaglichtartig zum Mittelpunkt des damaligen politischen Geschehens werden. Doch selbst wenn hier keine der politischen Hauptstädte, Residenzen und großen Metropolen Deutschlands lagen, wurden die landschaftliche Schönheit der Flusstäler und Mittelgebirge sowie die geschichtsträchtigen Orte mit ihren Denkmälern zum Anziehungspunkt für zahllose Reisende. Die preußischen und bayerischen Könige ließen sich Burgruinen als ihre Sommerfrischen ausbauen und wurden zum Vorbild für das aufstrebende Bürgertum. Die starke militärische Präsenz an der Grenze nach Frankreich hemmte mit ihren zahlreichen Festungsbauten zwar die wirtschaftliche Entwicklung, doch sorgte der Rhein als stark frequentierter Verkehrsweg für den Ausbau von Industrie und Handel.
Auch in diesem Jahr werden aufgrund der durch die Corona-Pandemie bedingten Beschränkungen keine Führungen seitens der Landesdenkmalpflege angeboten. Dennoch möchten wir der interessierten Öffentlichkeit von unserer Tätigkeit berichten und legen erneut ein Themenheft vor, in dem anhand ausgesuchter Beispiele über unsere Arbeit berichtet wird. Die vorgelegte Broschüre stellt dabei das bewegte Jahrhundert in seinen unterschiedlichen Facetten anhand ausgewählter Kulturdenkmäler dar und veranschaulicht zugleich das breite Aufgabenspektrum der Denkmalpflege, das von der Erfassung, Erforschung und Bewertung der Kulturdenkmäler in der Inventarisation über ihre Sicherung, Konservierung und Restaurierung durch die praktische Denkmalpflege bis zur Vermittlung und Veröffentlichung der erzielten Ergebnisse reicht. Exemplarisch ablesbar wird darin auch das Zusammenspiel von Bauforschung, Planung, baulicher und handwerklicher Umsetzung sowie restauratorischer Konservierung, in dem eine der zentralen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Maßnahme liegt. Zu diesen zählt auch die enge Zusammenarbeit der Denkmalfachbehörde mit den Unteren Denkmalschutzbehörden in den Landkreisen und kreisfreien Städten, die sich als Autoren an der Broschüre beteiligt haben.
Das diesjährige Thema „Sein und Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ am Tag des offenen Denkmals®, der von der deutschen Stiftung Denkmalschutz betreut wird, beschäftigt sich hingegen mit den Aspekten der Illusion, Täuschung und Originalität der Kulturdenkmäler. Neben einem digitalen Präsentationen werden auch Veranstaltungen vor Ort angeboten.
Die Auftaktveranstaltung zum Tag des offenen Denkmals® / Denkmaltag RLP 2021 findet am 12. September ab 11:00 Uhr (Einlass ab 10:30) unter Wahrung der 3G-Regel im Kurhaus (Marmorsaal) in Bad Ems statt. Wegen der geltenden Vorschriften hinsichtlich der Corona-Pandemie ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Anmeldung bis 10. September um 12:00 Uhr unter: anmeldung(at)gdke.rlp.de
Zur Ansicht des Kurzfilmes über den Denkmaltag RLP bitte hier klicken
Für die digitale Ansicht der Broschüre zum Denkmaltag RLP bitte klicken
Zum Download der Broschüre bitte hier klicken
Einleger (Spendenaufruf der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für die Betroffenen der Hochwasserkatastrophe 2021) bitte hier klicken
Das Gesamtprogramm zum Tag des offenen Denkmals® finden Sie unter https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/