„Rheinland-Pfalz ist eine Schatzkammer des archäologischen Erbes, die wir für die Landesausstellung öffnen. Besonders aus den Beständen und Ausgrabungen der Landesarchäologie werden wertvolle und spannende Leihgaben in die Trierer Ausstellung einfließen. Von den rund 400 Exponaten, die ab Juni allein im Landesmuseum zu sehen seien werden, reisen viele aus den großen Museen im europäischen Ausland zur Ausstellung an, einige sogar aus Nordafrika. Aber etwas mehr als ein Viertel der Exponate stammt aus den reichen Beständen unserer landeseigenen Generaldirektion Kulturelles Erbe, die sich keineswegs verstecken muss“, betonte der Minister.
Die überwiegende Zahl der Exponate aus Rheinland-Pfalz stammt aus den Beständen der Generaldirektion Kulturelles Erbe, aber auch das Historische Museum der Pfalz Speyer und das Römisch-Germanische Zentralmuseum Mainz senden Exponate nach Trier. „Die Landesausstellung stellt einen der bundesweiten kulturellen Höhepunkte in diesem Jahr dar und gilt schon lange als eines der Top-Reiseziele der Kulturlandschaft 2022. Dem Untergang des Römischen Reiches hat sich noch nie eine Ausstellung in dieser Form gewidmet. Es werden mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher erwartet, was die Ausstellung zu einem wichtigen Tourismusfaktor für Rheinland-Pfalz macht“, so Lewentz.
Exemplarisch stehen zwei Leihgaben aus dem Landesmuseum Mainz und der Landesarchäologie Speyer als Teil der Ausstellung:
Ein Goldschatz aus Mainz
Die insgesamt zehn Münzen können durch die abgebildeten Kaiser datiert werden. Der Schatz wurde demnach im Jahr 407 oder später verborgen. In den Jahren 406/407 gelangten Barbaren ins Römische Reich. In diesen unsicheren Zeiten wurden die Münzen versteckt und sind ein Beleg für die damaligen Ängste und Sorgen in Mainz.
Eine Schale aus Rülzheim
Die Schale stammt aus dem Fund von Rülzheim im Landkreis Germersheim. Er wurde 2014 der Landesarchäologie Rheinland-Pfalz übergeben. Die niedergelegten Objekte stammen aus dem 5. Jahrhundert und stehen zum Teil in typisch römischer, aber auch steppennomadischer Tradition. Der Fund zeigt verschiedenste Einflüsse, die im 5. Jahrhundert in Rheinland-Pfalz nebeneinander existierten. Die Schale steht in Verbindung mit Gefäßen aus der Region des heutigen Ungarns und Rumäniens, die im 5. Jahrhundert stark von den Hunnen beeinflusst waren. Das zentrale Medaillon besteht aus einer umgearbeiteten römischen Gewandspange.
Die Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ wird in diesem Jahr vom 25. Juni bis zum 27. November in den drei großen Trierer Museen Rheinisches Landesmuseum Trier, Stadtmuseum Simeonstift und Museum am Dom stattfinden.