Die Festung Ehrenbreitstein wurde im Laufe ihrer Geschichte zweimal von amerikanischen Soldaten besetzt. Das erste Mal im Dezember 1918, als nach dem Ende des 1. Weltkrieges amerikanische Truppen in Koblenz einmarschierten und hier ihr Hauptquartier einrichteten.
Die Tafelausstellung "Stars and Stripes am Deutschen Eck. Die amerikanische Besetzung an Rhein und Mosel (1918–1923)" widmet sich der heute beinahe in Vergessenheit geratenen amerikanischen Besatzungszeit in Teilen von Rheinland-Pfalz nach dem Ersten Weltkrieg.
Im Zentrum der Ausstellung stehen neben den historischen und politischen Zusammenhängen vor allem der Alltag der Besatzungssoldaten und deren Zusammenleben mit der einheimischen Bevölkerung. Sie beleuchtet anhand eindrucksvoller Zeitzeugnisse die vier Jahre amerikanische Besatzung zwischen der "Anti-Fraternization-Order" von 1918 und dem Abzug der amerikanischen Truppen 1923, an deren Ende über 1200 Eheschließungen und ein enges Miteinander standen. andauernde Besatzungszeit, die geprägt war von ersten vorsichtigen Kontaktversuchen ehemaliger Kriegsgegner, dem Zusammenleben unter der "Anti-Fraternization-Order" und einem regen Kulturtransfer. Mit den Amerikanern kamen Jazz, Kaugummi, Pancakes und das Kultgetränk Coca-Cola an den Rhein. Boxkämpfe, Baseballspiele, Cowboy- und Flugshows brachten die einheimischen Deutschen zum Staunen. Die amerikanischen Soldaten lernten die deutsche Küche kennen, genossen rheinische Weine sowie die vielen Sehenswürdigkeiten.
Zahlreiche Liebesbeziehungen und über 1.851 "Amerikanerkinder" gingen aus den deutsch-amerikanischen Kontakten hervor. Die Amerikaner unter ihrem Befehlshaber General Henry T. Allen unterstützten überdies die kriegsgeschädigte Bevölkerung mit Lebensmitteln und Spenden. Nicht zuletzt trugen die Amerikaner maßgeblich zum Erhalt der Festung Ehrenbreitstein bei, die gemäß des Versailler Vertrags hätte entfestigt werden müssen.
Am 4. August 2019, 15:00 Uhr, führt der Kurator der Ausstellung, Dr. Kai-Michael Sprenger vom Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. kostenfrei durch Ausstellung, Treffpunkt direkt am Ort der Ausstellung (nur regulärer Festungseintritt).