Themen des Landesmuseum Mainz
Erhalten
Um die wertvollen Sammlungen des Hauses zu erhalten, bedürfen die Bestände der kontinuierlichen Pflege, Kontrolle und konservatorischen Betreuung durch spezialisierte Restauratoren. Deshalb verfügt das Museum über vier Restaurierungswerkstätten mit den Schwerpunkten Gemälde/Gefasste Skulptur, Graphik, Metall/Holz und Stein/Glas/Keramik. Darüber hinaus betreuen sie die Leihgaben für Sonderausstellungen, fertigen u.a. Zustandsberichte an, positionieren die Leihgaben in den Räumlichkeiten, überwachen das Klima und messen die Lichtbelastung der Exponate.
Erforschen
Das Museum betrachtet es als wichtige Aufgabe, die eigenen Bestände durch Forschungsprojekte stetig wissenschaftlich zu erschließen und die Erkenntnisse in Publikationen, Tagungen und wissenschaftlichen Medien zu veröffentlichen.
Das Max Slevogt Forschungszentrum wurde als zentrale Forschungsstelle für die wissenschaftliche Bearbeitung des Œuvre des Künstlers gegründet, da das Landesmuseum den reichsten Bestand an Werken und den graphischen Nachlass von Max Slevogt besitzt.
Seit April 2016 führt das Landesmuseum ein Projekt zur Provenienzforschung durch. Im Fokus stehen dabei Gegenstände, die vor 1945 entstanden und nach 1933 in den Museumsbestand gelangt sind. Hier muss geprüft werden, ob sie Gegenstand eines NS-verfolgungsbedingten Vermögensverlusts geworden sind, also z.B. von ihren Vorbesitzern zwangsweise und unter Wert verkauft oder beschlagnahmt wurden.
Die Große Mainzer Jupitersäule zählt zu den Highlights des Museums. Sie wurde 1905 in über 2000 Einzelteile zerschlagen bei Grabungen in der Sömmeringstraße in der Mainzer Neustadt entdeckt und bereits 1906 wieder zu einer Säule zusammengesetzt und aufgestellt. Anfang des Jahres 2015 wurde die Säule abgebaut. Dadurch ergab sich die Chance, den inneren Aufbau der Säule zu untersuchen, sie zu festigen und eine zeitgemäße Restaurierung unter Berücksichtigung und Hinterfragung früherer Restaurierungsphasen durchzuführen. Begleitet werden die Arbeiten durch eine Gruppe Wissenschaftler und Restauratoren aus unterschiedlichen Direktionen der GDKE und des Instituts für Steinkonservierung e.V. unter Federführung des Landesmuseums Mainz.
Sammeln
Gemäß dem ICOM Code of Ethics wird den klassischen Museumsaufgaben Sammeln, Bewahren, Erforschen und Vermitteln Rechnung getragen. Der Tradition der Sammlungsursprünge folgend erweitert das Museum seine Bestände kontinuierlich nach einem festgelegten Sammlungskonzept mit dem Ziel, die Stärken der bestehenden Sammlungen auszubauen. Dies beinhaltet sowohl Ankäufe, als auch den Erwerb von Dauerleihgaben oder die wissenschaftliche Einbindung von Schenkungen oder Nachlässen.
Vermitteln
Die vielgestaltige Sammlung bietet Anknüpfungspunkte für Erfahrungen und Lebensweltbezüge von Besuchern aller Altersgruppen und mit unterschiedlichsten Bedürfnissen. Anhand von HandsOn-Objekten, Print- und Audiomaterialien können sich Besucher Informationen zu den Exponaten selbstständig erschließen. Besonderer Wert wird auf die personelle Vermittlung gelegt, welche diverse Konzepte bereithält: In Fachsprache, Alltagssprache oder leichter Sprache, durch eigene kreative oder spielerische Tätigkeit der Besucher und durch partizipative Formate und Projekte bringen wir die Dinge zum Sprechen.