Spannende Exponate aus dem Kulturzentrum Festung Ehrenbreitstein / Landesmuseum Koblenz ...
Tafel der von 1817 bis 1828 ständig am Bau des Ehrenbreitsteins Beteiligten
Bautafel Festung Ehrenbreitstein © GDKE
Seit der Setzung des letzten Steins am 3. August 1828 ehrt diese Platte 133 Männer, die von der Grundsteinlegung am 5. Juni 1817 an ständig am Bau der Festung Ehrenbreitstein beteiligt waren. Vom einfachen Tagelöhner bis zum bauleitenden Hauptmann Carl Schnitzler spiegelt sie die Vielfalt der Menschen und deren Berufe wieder, die auf der Koblenzer Großbaustelle zu Beginn des 19. Jahrhunderts tätig waren.
Kanone Greif
Kanone Greif © Holger Weinandt
Die Prunkkanone Vogel Greif wurde 1524 für den Trierer Erzbischof Richard von Greiffenklau hergestellt. Das 4,5 m und lange und knapp 9 t schwere Bronzerohr goss Meister Simon aus Frankfurt.
Die Inschrift auf dem Rohr, die von Greifen, mythischen Fabelwesen, eingerahmte wird lautet übersetzt: „Der Greif heiß’ ich,/ meinem gnädigen Herrn zu Trier dien’ ich;/ wo er mich heißt zu walten,/ da will ich Türm’ und Mauern zerspalten.“
Bemerkenswert ist seine deutsch-französische Geschichte. Mehrmals wurde er als Kriegsbeute von Koblenz nach Frankreich und wieder zurückgebracht. Seit 1984 befindet er sich als Dauerleihgabe des französischen Staates wieder auf der Festung Ehrenbreitstein.
Foto: Holger Weinandt, CC BY-SA 3.0 de, Wikipedia
US-Flagge (Old-Glory-Flag mit 48 Sternen um 1918)
US-Flagge © GDKE, Ulrich Pfeuffer
Als im Dezember 1918 US-amerikanischen Soldaten die Festung Ehrenbreitstein besetzen, wurde diese Fahne von dem US-Soldaten Daniel Osborne an ein Festungstor genagelt. Aus seinem Nachlass kam sie 2000 zurück auf die Festung Ehrenbreitstein.
Bis 1923 war Koblenz das Hauptquartier der US-amerikanischen Besatzungsarmee und die Festung Ehrenreitstein wurde von ihnen als Kaserne genutzt. Zu sehen im Turm auf dem Rundweg zur Festungsgeschichte.
"Max Jacoby - Leben und Werk eines jüdischen Fotografen"
Max Jacoby, Miles Davis bei den Berliner Jazztagen, 1965 © GDKE, Landesmuseum Koblenz
Das Leben und Werk von Max Jacoby, der 1919 in Koblenz geboren wurde und aufwuchs, ist geprägt von der Erfahrung der Verfolgung im nationalsozialistischen Deutschland, der Entbehrungen nach der Emigration 1937 nach Argentinien und seinem Neuanfang 1957 im Land seiner Vorfahren, aber auch der Täter. West-Berlin wurde seine neue Heimat.
Als Fotograf war Max Jacoby ein aufmerksamer Beobachter. Mit geschultem Blick und Sinn für den richtigen Moment hat er das Leben und die Kulturszene der geteilten Stadt festgehalten und war bis in die 1970er Jahre ein gefragter Fotograf. Mit seinem Alterswerk schließt sich der Kreis seines Lebens: Er produzierte zusammen mit seiner Frau Hilla zahlreiche Bildbände über Israel.
2014 konnte das Landesmuseum Koblenz den Nachlass Max Jacobys von seiner Witwe übernehmen. Dieser umfasst mehrere Hundert Originalabzüge, Tausende Dias und Negative sowie zahlreiche Briefe, Dokumente und persönliche Unterlagen. Damit verfügt die Landessammlung zur Geschichte der Fotografie des Landesmuseums Koblenz über den Großteil von Jacobys Œuvre. Aus Anlass seines 100. Geburtstags 2019 zeigt das Landesmuseum in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Koblenz eine umfangreiche Ausstellung mit ca. 200 Fotografien aus seinem Nachlass. Erstmals wird hier im ersten Teil der Ausstellung das jüdische Leben in Koblenz zwischen 1910 bis 1938 am Beispiel der Familie Jacoby aufgezeigt. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband im Wienand-Verlag Köln.